Behandelter Abschnitt Mk 15,38-39
Verse 38-39 Direkte Folgen des Sterbens des Herrn
38 Und der Vorhang des Tempels zerriss in zwei Stücke, von oben bis unten. 39 Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüber dabeistand, sah, dass er so [schrie und] verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!
Nachdem nun der Tod zunichtegemacht ist und die einzige gerechte Grundlage für das Leben und die Erlösung gelegt ist, ist das jüdische System damit verurteilt. Das Urteil wird an dem vollzogen, was das charakteristische und zentrale Kennzeichen bildete: am Vorhang. Dieser Vorhang deutete symbolisch an, dass Gott innerhalb war und der Mensch draußen stand. Das große Wunder besteht darin, dass durch den Tod Christi Gott zugleich zu dem Menschen hinaus kommt und der Mensch Gott nahen kann. Das unmittelbare Ergebnis seines Todes ist ein freier Zugang zu Gott. Das ist eine Tat Gottes: Er zerreißt den Vorhang von oben nach unten. Der Zugang zu Gott ist frei. Der Mensch kann aufgrund des Blutes Christi in die Gegenwart Gottes eintreten (Heb 10,19).
Sein Volk hat Ihn verworfen und vergnügt seinen Tod wahrgenommen. Es gibt jedoch einen römischen Hauptmann, der ebenfalls seinen Tod festgestellt hat, der aber dadurch zu dem Bekenntnis kommt, dass Er der Sohn Gottes war. Dieser Heide bekennt als Wahrheit, was die Hohenpriester zum Anlass für seine Verurteilung und seinen Tod genommen hatten (Mk 14,61-64).