Behandelter Abschnitt Mk 13,28-31
Versre 28-31 Das Gleichnis vom Feigenbaum
28 Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich wird und die Blätter hervortreibt, so erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. 29 Ebenso auch ihr, wenn ihr dies geschehen seht, so erkennt, dass es nahe an der Tür ist. 30 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist. 31 Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.
Der Herr nimmt den Feigenbaum zum Vorbild. Der Feigenbaum ist ein Bild von Israel. So wie nach dem Winter der Zweig des Feigenbaums wieder weich wird und Blätter am Baum hervorkommen, so wird es auch mit dem Volk Israel geschehen. Das Volk wird durch den Geist wieder zum Leben erweckt (Hes 37,1-14). Die Zeit des Sommers weist auf die Zeit der herrlichen Regierung Christi hin. Wir sehen den Zweig schon weich werden und die Blätter hervortreiben.
Durch das, was mit Israel geschieht, können wir ablesen, wie spät es auf der prophetischen Uhr schon ist. Wir sehen, wie Israel seit 1948 wieder eine Nation ist. Der Zweig ist weich geworden und Blätter sind hervorgekommen, jedoch gibt es noch keine Frucht. Die Frucht kann erst entstehen, wenn der Geist in Israel zunächst Demütigung als Vorbote neuen Lebens bewirkt hat (Sach 12,10). Es existiert formell ein Staat, aber noch keine Abhängigkeit von Gott. Die folgt erst, wenn die Gemeinde aufgenommen ist und der Geist in das Volk kommt und den Überrest zum Leben erweckt. Die Blätter weisen auf diese Zeit voraus. Der Sommer ist noch nicht gekommen, steht jedoch nahe bevor.
Der Herr macht deutlich, dass alle von Ihm vorhergesagten Dinge unwiderruflich geschehen werden. Sie werden die Folgen zu spüren bekommen, die sie auf sich herabgerufen haben, als sie den Messias verwarfen. Dieses Geschlecht gibt es immer noch, es ist noch nicht vergangen. Es ist nicht die Zeit, dieses Geschlecht auszurotten, auch jetzt nicht. Der Herr wird bei seinem Kommen mit diesem Geschlecht abrechnen.
Er macht klar, dass die Erfüllung seiner Worte bei weitem sicherer ist als das Fortbestehen von Himmel und Erde. Himmel und Erde werden einmal aufhören zu existieren, nicht jedoch seine Worte. Wenn seine Worte erfüllt sind, sind sie nicht vergangen, sondern ihre Erfüllung zeigt bis in Ewigkeit den Wert seiner Worte.