Behandelter Abschnitt Mk 10,35-37
Verse 35-37 Zwei Jünger erbitten einen herausragenden Platz im Reich
35 Und Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, treten zu ihm und sagen zu ihm: Lehrer, wir wollen, dass du uns tust, um was irgend wir dich bitten werden. 36 Er aber sprach zu ihnen: Was wollt ihr, dass ich euch tun soll? 37 Sie aber sprachen zu ihm: Gib uns, dass wir einer zu deiner Rechten und einer zur Linken sitzen mögen in deiner Herrlichkeit.
Nach den offenen Worten des Herrn über das, was mit Ihm geschehen wird, kommen die Brüder Jakobus und Johannes mit einer Bitte zu Ihm. Wir dürfen immer mit unseren Wünschen zu Ihm kommen.
Der Herr lädt sie ein, zu sagen, was sie wollen, dass Er ihnen tun soll. Er weiß schon, was sie fragen wollen. So weiß Er auch, was wir brauchen oder haben möchten, bevor wir Ihm unsere Wünsche bekanntmachen. Er möchte gern, dass wir damit rausrücken und uns darüber aussprechen. Das heißt nicht, dass wir immer bekommen, um was wir bitten, und auch nicht, dass wir immer die richtigen Dinge erbitten, und nicht einmal, dass wir das in der rechten Gesinnung tun. Der Herr will, dass wir unsere Fragen und Motive recht beurteilen, und lädt uns daher ein, uns auszusprechen.
Die Brüder fragen, ob sie einen Platz direkt neben Ihm haben dürfen, wenn Er in seiner Herrlichkeit ist und sein Reich errichtet hat. Es ist eine Art Reservierung des besten Platzes zu seiner Seite. Sie denken dabei, den anderen etwas vorauszuhaben.
Sie glauben an seine Herrlichkeit, und das ist an ihnen zu schätzen. Doch sie sind blind dafür, dass Er zuvor leiden und sterben muss und dass das, wenn sie Ihm nachfolgen, auch ihr Teil sein wird. Sie denken nicht an seine Leiden, über die Er gerade gesprochen hat. Es erscheint so, als hätten sie das nicht gehört. Das Einzige, woran sie denken können, ist seine Herrschaft und ihr eigener Platz in seinem Reich. An den Platz des Herrn und wie Er diesen bekommen wird, denken sie nicht. Dafür sind sie zu viel mit sich selbst beschäftigt.