Behandelter Abschnitt Mk 10,1-2
Einleitung
In diesem Kapitel geht es in den Versen 1–31 um die Ehe, um Kinder und um Besitz. Das sind Dinge, die Gott in seiner Güte in der Schöpfung dem Menschen gegeben hat. Es ist wichtig, sie alle drei als eine gute Gabe Gottes zu betrachten und auch so damit umzugehen. Leider sehen wir, dass sie alle drei in den Händen sündiger Menschen ihrer wahren Bestimmung beraubt und missbraucht werden. Durch die Belehrungen, die der Herr hier gibt, bekommen sie alle drei ihren richtigen Platz zurück. Die natürlichen Beziehungen, wie sie Gott am Anfang geschaffen hat, werden von Ihm in ihrer ursprünglichen Ordnung bestätigt.
Es geht um den Unterschied zwischen dem Natürlichen und dem Fleischlichem, zwischen dem Irdischen und dem Weltlichen. Das Natürliche und Irdische ist das, was Gott in der Schöpfung gegeben hat. Das Fleischliche und Weltliche ist das, was durch die Sünde in die Welt gekommen ist. In diesen Dingen sehen wir, was das Fleisch aus dem gemacht hat, was Gott als Gutes in der Natur gegeben hat. Die Ehe ist eine Einrichtung, die Gott gegeben hat noch bevor die Sünde in die Welt gekommen ist. Das sehen wir auch bei den Kindern, obwohl sie erst nach dem Sündenfall geboren wurden. Auch Besitz, die Verwaltung von Dingen, wurde dem Menschen von Gott gegeben, auch das schon vor dem Sündenfall.
Verse 1-2 Die Pharisäer wollen den Herrn mit einer Frage über Ehescheidung versuchen
1 Und er machte sich von dort auf und kommt in das Gebiet von Judäa und von jenseits des Jordan. Und wieder kommen Volksmengen bei ihm zusammen, und wie er gewohnt war, lehrte er sie wiederum. 2 Und es traten Pharisäer herzu und fragten ihn, um ihn zu versuchen: Ist es einem Mann erlaubt, seine Frau zu entlassen?
Der Herr verlässt Kapernaum und geht in ein anderes Gebiet, um dort sein Werk zu tun. Überall, wohin Er kommt, kommen Volksmengen zu Ihm. So auch hier. Und wieder verrichtet Er seine üblichen Werke: Er gibt Belehrungen über Gott und sein Reich. Diese Belehrung findet in Judäa statt und jenseits des Jordan. Letzteres Gebiet liegt außerhalb des eigentlichen Gelobten Landes und spricht von den irdischen Segnungen.
Während Er das Werk Gottes tut, kommen Pharisäer zu Ihm, die das Werk Satans tun. Sie widerstehen Ihm in seinem Dienst. Sie hören nicht auf Ihn, doch anstatt von Ihm wegzugehen, kommen sie auch zu Ihm. Mit ihren Fragen beabsichtigen sie, dass Er auf die eine oder andere Weise etwas sagt, wofür sie Ihn dann bei dem Volk verdächtigen können. Jetzt haben sie eine Frage über die Ehe.
Die Pharisäer, die sehr streng in der Lehre sind, haben es mit der Ehe im Allgemeinen immer sehr leicht genommen. Es gibt zwei Auffassungen als Folge der Belehrungen in zwei verschiedenen Schulen. Die Schule des Hillel lehrt, dass eine Frau wegen einer Kleinigkeit, die ihrem Mann missfällt, weggeschickt werden kann; die Schule des Shammai ist darin viel weniger locker. Diese beiden Strömungen überwerfen sich ständig in dieser Sache. Durch ihre Frage versuchen sie, den Herrn in eine der beiden Richtungen zu ziehen.