Behandelter Abschnitt 4Mo 17,6-15
Verse 6–15 | Gericht und Sühnung
6 Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel murrte am anderen Morgen gegen Mose und gegen Aaron und sprach: Ihr habt das Volk des HERRN getötet! 7 Und es geschah, als die Gemeinde sich gegen Mose und gegen Aaron versammelte, da wandten sie sich zum Zelt der Zusammenkunft, und siehe, die Wolke bedeckte es, und die Herrlichkeit des HERRN erschien. 8 Da gingen Mose und Aaron vor das Zelt der Zusammenkunft. 9 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 10 Erhebt euch weg aus der Mitte dieser Gemeinde, und ich will sie in einem Augenblick vernichten! Da fielen sie auf ihr Angesicht. 11 Und Mose sprach zu Aaron: Nimm die Räucherpfanne und tu Feuer vom Altar darauf und lege Räucherwerk auf, und bring es schnell zu der Gemeinde und tu Sühnung für sie; denn der Zorn ist von dem HERRN ausgegangen, die Plage hat begonnen. 12 Und Aaron nahm [die Räucherpfanne], so wie Mose geredet hatte, und lief mitten unter die Versammlung, und siehe, die Plage hatte unter dem Volk begonnen; und er legte das Räucherwerk auf und tat Sühnung für das Volk. 13 Und er stand zwischen den Toten und den Lebenden, und der Plage wurde gewehrt. 14 Und die, die an der Plage starben, waren 14700, außer denen, die Korahs wegen gestorben waren. 15 Und Aaron kam wieder zu Mose an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft, als der Plage gewehrt war.
Am dritten Tag versammelt sich das Volk wieder gegen Mose und Aaron. Gestern waren die Anführer gerichtet worden. Das Volk war noch nicht gerichtet. Gestern war das Volk geflohen, aber es hatte seine Gesinnung nicht geändert. Jetzt wird das Böse des Volkes offenbar. Sie sprechen von den Rebellierenden als von „dem Volk des HERRN“ und geben Mose und Aaron die Schuld an ihrem Tod! Und das, wo doch gerade Mose dafür gebetet hatte, dass der HERR das Volk verschonen sollte (4Mo 16,20-22). Sie haben sich nicht warnen lassen von dem Gericht, das sie mit eigenen Augen angesehen hatten.
Wegen dieses Verhaltens richtet Gott sofort. Mose sieht, wie die Menge des Volkes zu fallen beginnt. Wieder sehen wir die Liebe Moses für sein Volk und noch mehr, wie gut er wusste, was an Plänen im Herzen Gottes für dieses Volk war. Er befiehlt Aaron, die Räucherpfannen zu nehmen, mit denen er am Versöhnungstag in das Allerheiligste hineinging. Das Räucherwerk darin spricht vom Herrn Jesus. Wenn Gott das riecht, ist das für
Ihn ein Anlass, die Plage zu stoppen. Wenn Gott an den Herrn Jesus erinnert wird, kann Er Gnade erweisen.
Hier geschieht die Sühnung durch das Räucherwerk, nicht durch das Blut. Das ist eine Ausnahme. Mose hatte Einsicht in das Herz Gottes. Der Herr Jesus hat einmal auf dem Kreuz die Sühnung zustande gebracht durch die Hingabe seines Blutes. Wenn wir als Gläubige sündigen, müssen wir unsere Sünden bekennen, und dann ist dort „ein Sachwalter bei dem Vater, Jesus Christus, der Gerechte“ (1Joh 2,1.2). Räucherwerk stellt uns hier das Gebet vor (Ps 141,2a; Off 5,8; 8,3.4). Aufgrund der Fürbitte des Herrn Jesus kommt nicht das ganze Volk um. Er kann Gott darauf hinweisen, was Er am Kreuz getan hat und was Er in der Vollkommenheit seiner Person ist.
Wir sind bei der Geschichte der Christenheit am dritten Tag angekommen, dessen Kennzeichen es ist, dass das ganze Volk mitgeschleppt wird durch neue Lehren, Ökumene, charismatische Bewegung, indem sie dem folgen, was die Führer verkünden. Um uns her werden Menschen in großer Zahl Opfer dieser Lehren und Praktiken. Um standhaft bleiben zu können, ist die Fürsprache des Sachwalters nötig, den wir in der Mitte der Gemeinde Gottes sehen. Das Anschauen seiner Lieblichkeit für Gott ist das Einzige, wodurch wir vor dem Aufstand und dem Murren bewahrt bleiben.