Behandelter Abschnitt 4Mo 11,10-15
Verse 10–15 | Mose beklagt sich
10 Und als Mose das Volk nach seinen Familien, jeden am Eingang seines Zeltes, weinen hörte und der Zorn des HERRN heftig entbrannte, da war es übel in den Augen Moses. 11 Und Mose sprach zu dem HERRN: Warum hast du an deinem Knecht übel getan, und warum habe ich nicht Gnade gefunden in deinen Augen, dass du die Last dieses ganzen Volkes auf mich legst? 12 Bin ich mit diesem ganzen Volk schwanger gegangen, oder habe ich es geboren, dass du zu mir sprichst: Trag es in deinem Gewandbausch, wie der Wärter den Säugling trägt, in das Land, das du ihren Vätern zugeschworen hast? 13 Woher soll ich Fleisch haben, um es diesem ganzen Volk zu geben? Denn sie weinen gegen mich und sagen: Gib uns Fleisch, dass wir essen! 14 Ich allein vermag dieses ganze Volk nicht zu tragen, denn es ist mir zu schwer. 15 Und wenn du so mit mir tust, so bring mich doch um, wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, damit ich mein Unglück nicht ansehe.
Das Jammern war verbreitet. Mose ist entrüstet über die Haltung des Volkes gegenüber der Gabe Gottes, dem Manna. Er beklagt sich bei dem HERRN über das Volk. Es wird ihm alles zu viel. Aus seinen Worten klingt durch, als meine er, dass er für das Fleisch sorgen oder das Volk tragen müsse. Er hatte vergessen, dass nicht er für das Fleisch zu sorgen hatte und dass nicht er das Volk tragen musste, sondern dass Gott es tut (2Mo 19,4; 5Mo 1,31). Gott erwartete das alles nicht von ihm.
Wenn Gott uns die Aufgabe stellt, eine Führung inmitten seines Volkes zu übernehmen, kann uns auch ein Gefühl überkommen, wie es hier Mose empfand. Auch wir können denken, dass wir das ganze Zeugnis Gottes auf unseren Schultern zu tragen haben. Dann werden wir Mose gleich. Dann nehmen wir etwas auf uns, was Gott uns nicht auferlegt hat. Wir müssen alles Ihm anvertrauen. Er selbst wird sein Volk sicher ans Ziel bringen. Es ist gut, die Not des Volkes zu empfinden und gleichzeitig daran zu denken, dass Gott die Not kennt – noch besser als wir. Das wird uns ins Gebet treiben.