Behandelter Abschnitt Mt 27,1-2
Verse 1.2 Der Herr Jesus wird an Pilatus überstellt
1 Als es aber Morgen geworden war, hielten alle Hohenpriester und Ältesten des Volkes Rat gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen. 2 Und nachdem sie ihn gebunden hatten, führten sie ihn weg und überlieferten ihn [Pontius] Pilatus, dem Statthalter.
Die ganze Nacht hindurch ist der Herr Jesus verhört und verspottet worden von den religiösen Führern der Juden, zu denen Er gekommen war, um sie von ihren Sünden zu befreien. Aber sie wollten Ihn nicht. Außerdem ist Er auch noch von Judas verraten, von seinen Jüngern verlassen und von Petrus verleugnet worden. Wie einsam ist der Herr gewesen in allem, was über Ihn kam! Und was für eine schmähliche, erniedrigende Behandlung stand Ihm noch bevor! Er wusste aber, dass jemand da war, der Ihn nicht verlassen hat. Und doch war Ihm bewusst, dass, wenn Er am Kreuz hängen würde, schließlich auch Gott Ihn verlassen würde. Aber Er hat diesen Kelch angenommen und würde ihn leeren bis zum letzten Tropfen.
Die Hohenpriester und Ältesten entscheiden sich wohlüberlegt gegen Jesus und beschließen, Ihn zu töten. Ihre Überlegungen sind die Folge ihrer Selbstüberschätzung. Das Ich des religiösen Menschen muss letztlich zu dem Ergebnis kommen, dass der Herr Jesus, der Sohn Gottes, ermordet werden muss. Da sie aber selbst kein Todesurteil vollstrecken dürfen, überstellen sie den Herrn Jesus dem Statthalter Pontius Pilatus. Sie hätten Ihn auch wohl selbst umgebracht, fürchteten aber zu sehr die Reaktion des Volkes. So suchen sie die Unterstützung der römischen Obrigkeit, damit das Ganze wie eine gesetzkonforme Verurteilung aussieht. Für die Überstellung an Pilatus legen sie dem allmächtigen Gott, der immer segnend in ihrer Mitte gewesen war, Fesseln an und führen Ihn so aus dem Haus des Hohenpriesters hinaus. Der Herr leistet keinen Widerstand.