Behandelter Abschnitt Mt 25,41-46
Verse 41–46 Das Urteil über die Völker zu seiner Linken, die Böcke
41 Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist; 42 denn ich war hungrig, und ihr gabt mir nicht zu essen; ich war durstig, und ihr gabt mir nicht zu trinken; 43 ich war Fremdling, und ihr nahmt mich nicht auf; nackt, und ihr bekleidetet mich nicht; krank und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht. – 44 Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als Fremdling oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? 45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr es auch mir nicht getan. 46 Und diese werden hingehen in die ewige Pein, die Gerechten aber in das ewige Leben.
Von den Böcken heißt es, dass sie zu seiner Linken stehen. Sie bekommen nun ein Urteil zu hören, das in größtmöglichen Gegensatz zu dem der Schafe steht. Zu den Schafen sagt Er: „Kommt her“, zu den Böcken aber: „Geht von mir“. Die Schafe nennt Er „Gesegnete meines Vaters“, die Böcke „Verfluchte“. Die Schafe erben das Reich, die Böcke werden ins ewige Feuer geschickt, das ursprünglich nur für den Teufel und seine Engel bestimmt war. Diese werden aber Gesellschaft bekommen von allen, die den Herrn Jesus abgewiesen haben, in welcher Weise Er ihnen auch begegnet sein mag.
Die Böcke haben die Not der Gesandten des Herrn nicht wahrgenommen, weil sie Ihn selbst verachtet hatten. Deshalb haben sie seinen Dienern nichts zu essen und zu trinken gegeben, als diese Hunger und Durst hatten. Auch hatten sie keinen Blick für die notvollen Umstände der Diener des Herrn. Mitleid war ihnen unbekannt.
Ähnlich wie die Schafe fragen auch sie jetzt, wann sie das Notwendige und Gewünschte vorenthalten haben. Sie haben den Herrn nicht erkannt. Das hatten zwar auch die Schafe nicht, aber sie haben doch um des Herrn willen den Brüdern Gutes erwiesen. So gibt der Herr nun beiden Gruppen die ihrem Verhalten entsprechende Antwort. Seine Diener, die sich von Ihm haben aussenden lassen, sind
Ihm so wichtig, dass Er alles, was ihnen widerfahren ist, als Ihm selbst angetan betrachtet.
Die endgültigen Bestimmungsorte für das Verhalten im irdischen Leben liegen so weit auseinander, dass ein größerer Gegensatz nicht denkbar ist: ewige Strafe oder ewiges Leben. Für diese beiden Zielorte wird es auch niemals eine Annäherung geben können. Das ewige Feuer ist die ewige Strafe für die Völker, die sich mit dem Feind gegen den Herrn und seine Botschafter zusammengetan haben. Die Gerechten aber, die sich für Gott eingesetzt haben, dürfen in das Reich eingehen, das in Vers 34 das „ewige Leben“ genannt wird.
Das bedeutet natürlich nicht, dass das Eingehen ins ewige Leben auf Verdienst, auf eine erbrachte Leistung gegründet ist. Der Herr Jesus sagt in Johannes 3,3-5, dass ein Mensch nur dann in das Reich Gottes eingehen kann, wenn er von neuem geboren wird bzw. neues Leben empfangen hat. Dieses neue Leben offenbart sich dann in der Aufnahme der Brüder des Herrn. Deshalb kann der Herr Jesus es hier so vorstellen, dass jeder, der die Gesandten des Herrn aufnimmt, ins ewige Leben eingeht. Das Aufnehmen der Botschafter ist somit gleichbedeutend mit dem Aufnehmen der Botschaft. Wegen der besonderen Zeit, in der dies geschieht, wird dies auch vom Herrn in besonderer Weise gewürdigt.