Behandelter Abschnitt Mt 5,13-16
Verse 13–16 Salz und Licht
Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.
Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen sein. 15 Man zündet auch nicht eine Lampe an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf den Lampenständer, und sie leuchtet allen, die im Haus sind. 16 Ebenso lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.
Nachdem der Herr über die Kennzeichen der Jünger gesprochen hat, spricht Er jetzt über ihre Stellung in der Welt, in die Gott sie gestellt hat. Er nennt sie „das Salz der Erde“. Die Erde ist Gottes Schöpfung, die Er trotz Sündenfall instandhält.
Jünger des Herrn haben die Verantwortung, in allen von Gott eingerichteten irdischen Bezügen erkennen zu lassen, wie Er diese gemeint hat. Das betrifft z. B. die Ehe, die Familie und die Arbeitswelt. Hier hat der Jünger das Salz zu sein.
Die Eigenschaft des Salzes ist, dem Verderben entgegenzuwirken. Für einen Jünger bedeutet das, dass er den Einflüssen der Welt nicht nachgibt. Wenn Christen nicht mehr Salz sind, bleibt von Gottes ursprünglichen Absichten nichts übrig. Und wenn die Christen von der Erde entrückt werden, wird die Gesetzlosigkeit überhandnehmen.
Der Herr nennt die Jünger auch „das Licht der Welt“. Während die Jünger an irdischen Verhältnissen wohl teilhaben, haben sie an der Welt keinen Anteil, sie gehören nicht zu ihr. Sie sind wohl in ihr, aber als Licht. Das Licht steht der Welt gegenüber und scheint in ihr. Dabei darf es nicht verborgen sein.
Salz hält also etwas zurück, Licht macht etwas offenbar. Bei Salz besteht die Gefahr, dass es kraftlos wird. Bei Licht besteht die Gefahr, dass es durch einen Scheffel gedämpft wird, das heißt, in der Welt kein Zeugnis mehr geben zu können, weil man mit den Geschäften der Welt zu intensiv beschäftigt ist.
Das Licht geht nicht so sehr von unseren Worten aus, sondern von unseren Taten. Die „guten Werke“ sind hier nicht Werke der Wohltätigkeit zugunsten anderer, sondern edle, ehrbare Werke. Es geht nicht um die Wirkung, sondern um die Art der Werke. Ihr Ursprung ist der Vater im Himmel. Sie verbreiten Licht und verherrlichen Ihn. Wenn Menschen diese guten Werke sehen, werden sie nicht sagen: „Was für ein guter Mensch“, sondern sie werden den Vater dieses Menschen verherrlichen.