Behandelter Abschnitt 3Mo 14,10-20
Verse 10–20 | Reinigung am achten Tag
10 Und am achten Tag soll er zwei Lämmer nehmen, ohne Fehl, und ein weibliches Lamm, einjährig, ohne Fehl, und drei Zehntel Feinmehl, gemengt mit Öl, zum Speisopfer, und ein Log* Öl. 11 Und der reinigende Priester soll den Mann, der zu reinigen ist, und diese Dinge vor den HERRN stellen an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft. 12 Und der Priester nehme das eine Lamm und bringe es zum Schuldopfer dar mit dem Log Öl und webe sie als Webopfer vor dem HERRN; 13 und er schlachte das Lamm an dem Ort, wo man das Sündopfer und das Brandopfer schlachtet, an heiligem Ort; denn wie das Sündopfer, so gehört das Schuldopfer dem Priester: Es ist hochheilig. 14 Und der Priester nehme vom Blut des Schuldopfers, und der Priester tue es auf das rechte Ohrläppchen dessen, der zu reinigen ist, und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes. 15 Und der Priester nehme von dem Log Öl und gieße es in seine linke Hand; 16 und der Priester tauche seinen rechten Finger in das Öl, das in seiner linken Hand ist, und sprenge von dem Öl mit seinem Finger siebenmal vor dem HERRN. 17 Und vom Übrigen des Öls, das in seiner Hand ist, soll der Priester auf das rechte Ohrläppchen dessen tun, der zu reinigen ist, und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes, auf das Blut des Schuldopfers. 18 Und das Übrige des Öls, das in der Hand des Priesters ist, soll er auf das Haupt dessen tun, der zu reinigen ist; und der Priester soll Sühnung für ihn tun vor dem HERRN. 19 Und der Priester soll das Sündopfer opfern und Sühnung tun für den, der von seiner Unreinheit zu reinigen ist; und danach soll er das Brandopfer schlachten. 20 Und der Priester soll das
* Ein Log ist etwa ein halber Liter.
Brandopfer und das Speisopfer auf dem Altar opfern. Und so tue der Priester Sühnung für ihn; und er ist rein.
Dann bricht der achte Tag an. Das spricht von einem Neubeginn. Auch dieser Neubeginn wird in besonderer Weise charakterisiert durch den Herrn Jesus, seine Person und sein Werk, wie es durch die Opfer ausgedrückt wird, die an diesem Tag gebracht werden.
Das erste Opfer ist ein Schuldopfer (Vers 12). Das Leben in der Sünde ist etwas, eine Tat, durch die jemand Schuld auf sich lädt. Die drei Fälle von Aussatz im Alten Testament – Mirjam, Gehasi und Ussija (4Mo 12,5-10; 2Kön 5,20-27; 2Chr 26,16-21) – zeigen das. Darum soll ein Schuldopfer gebracht werden. Dieses spricht von der Anerkennung, dass der Herr Jesus das Gericht Gottes für diese Entscheidung zur Sünde erleiden musste. Nur dadurch konnte die Schuld getilgt werden.
Das Blut des Schuldopfers wird auf das rechte Ohrläppchen dessen, der zu reinigen ist, und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes getan. Das heißt, das Blut wird auf das Hören, das Handeln und das Wandeln angewendet. Das praktische Leben wird unter die Inanspruchnahme des Blutes gebracht. Die Frage, die wir uns stellen müssen: Ist alles, was wir hören oder sehen, was wir tun und wohin wir gehen, geheiligt durch das Blut?
Auf das Blut wird Öl gebracht. Öl ist ein Bild vom Heiligen Geist. Das Blut Christi zur Rechtfertigung und die Salbung des Heiligen Geistes zur Heiligung sind untrennbar miteinander verbunden. Nach dem Preis des Blutes, durch das wir gerechtfertigt und gekauft sind, erfolgt ein Leben der Heiligkeit durch die Kraft des Heiligen Geistes. Die Kraft des Heiligen Geistes befähigt uns, in Übereinstimmung mit dem Wert des dargebrachten Blutes zu leben.
Der Rest des Öls wird auf das Haupt dessen getan, der zu reinigen ist. Es zeigt einen besonderen Segen für jemanden, wenn er als Gläubiger zum Bekenntnis über seinen Weg in der Sünde kommt. Aber es ist nicht nötig, in der Sünde zu leben, um einen solchen Segen zu erlangen. Das ist das Vorrecht eines jeden Priesters. Um Priester zu sein, ist es nicht nötig, vorher erst aussätzig gewesen zu sein. Dazu ist Gemeinschaft mit Gott erforderlich. Diese führt zu höheren Segnungen.
Danach werden das Sündopfer und das Brandopfer gebracht. Hierdurch erfolgt völlige Wiederherstellung. Die volle Tragweite des Werkes des Herrn Jesus wird vor den Blick des wiederhergestellten Gläubigen gestellt. Er sieht, wie die Quelle, die Wurzel der Sünde, in dem Herrn Jesus gerichtet und wie er aufgrund dieses Werkes in Ihm vor Gott gestellt worden ist. Er ist rein.