Behandelter Abschnitt 3Mo 10,16-20
Verse 16–20 | Essen von dem Sündopfer
16 Und Mose suchte eifrig den Bock des Sündopfers, und siehe, er war verbrannt. Und er erzürnte über Eleasar und über Ithamar, die Söhne Aarons, die übrig gebliebenen, und sprach: 17 Warum habt ihr nicht das Sündopfer an heiligem Ort gegessen? Denn es ist hochheilig; und er hat es euch gegeben, damit ihr die Ungerechtigkeit der Gemeinde tragt, um Sühnung für sie zu tun vor dem HERRN. 18 Siehe, sein Blut ist nicht in das Innere des Heiligtums gebracht worden; ihr sollt es jedenfalls im Heiligtum essen, so wie ich geboten habe. 19 Und Aaron redete zu Mose: Siehe, heute haben sie ihr Sündopfer und ihr Brandopfer vor dem HERRN dargebracht, und solches ist mir begegnet; und hätte ich heute das Sündopfer gegessen, wäre es gut gewesen in den Augen des HERRN? 20 Und Mose hörte es, und es war gut in seinen Augen.
Auch das Sündopfer war Nahrung für den Priester. Hier sind Eleasar und Ithamar nachlässig gewesen. Die Priester hätten davon essen sollen, aber sie haben es nicht getan. Nicht nur die beiden ältesten Söhne begehen Verfehlungen, auch Aaron und seine übrigen Söhne handeln nicht richtig. Die ältesten Söhne handeln im Eigenwillen, die anderen Söhne und Aaron handeln in Schwachheit. Ihre Entschuldigung wird dann auch von Mose angenommen.
Ein Priester soll nicht nur das Sündopfer eines anderen auf dem Altar verbrennen. Er sollte in gewissen Fällen auch davon essen. Das soll uns sagen, dass ein geistlich gesinnter Gläubiger (Priester) nicht nur jemanden zum Schuldbekenntnis bringen soll. Er soll auch von dem Opfer essen, d. h. sich geistlich in das hineinversetzen, was der Herr Jesus für die Sünde hat leiden müssen und was es Ihn gekostet hat, die Strafe dafür zu tragen.
Aaron und seine Söhne hatten das Sündopfer wohl verbrannt, aber nicht davon gegessen. Das deutet auf Schwachheit hin, die auch bei uns gefunden wird. Es kostet auch uns weniger Mühe, jemanden auf seine Sünde hinzuweisen, als in die Gefühle des Herrn Jesus einzudringen und sich mit der Sünde eines anderen eins zu machen. Aaron gibt seine Schwachheit zu. Dafür gibt es Verständnis und Nachsicht bei Gott (vgl. Heb 5,1.2), was bei Sünde nie der Fall ist.