Verse 12 | Ich weiß
Denn ich weiß, dass eurer Übertretungen viele und eure Sünden zahlreich sind.) Sie bedrängen den Gerechten, nehmen Lösegeld und beugen das Recht der Armen im Tor.
Gott kennt alle ihre Verfehlungen. Die vielen Übertretungen und die zahlreichen Sünden werden noch einmal in ihrem Kern geschildert. Sie werden aufgelistet: Unterdrückung, Bestechung – mit dem Geld in der Hand hat man das Recht auf seiner Seite – und die Beugung des Rechts zum Nachteil der Armen (Amos 2,7). Letzteres steht in direktem Konflikt mit dem, was das Gesetz sagt (2Mo 23,7; 5Mo 16,19). Amos weist auf zahlreiche Sünden hin, und zwar nicht als wären es nur Einzelfälle. Es sind ständig wiederkehrende Sünden. Sie sind zu einer Lebenseinstellung geworden.
Je öfter wir sündigen, desto weniger wird unser Gewissen sprechen. Auf lange Sicht ist die Sünde keine Sünde mehr, sondern ein erworbenes Recht. Dann vergessen wir das ursprüngliche Recht. Und wenn wir eine Ahnung haben, dass unsere Handlungen nicht akzeptabel sind, vergessen wir gerne schnell das, was wir getan haben. Aber Gott vergisst nichts. Für Ihn bleibt der vollkommene Standard der Gerechtigkeit stehen, kompromisslos. Er kennt jede Abweichung davon und wird diese gerecht vergelten.
Es gibt einen Gerechten, den Herrn Jesus, der zu jeder Zeit nach diesem vollkommenen Maßstab gelebt hat. Sein vollkommenes Leben weckte den Hass von Menschen, die sich verurteilt fühlten durch das, was Er sagte und tat. Er hat der Gerechtigkeit vollkommen genüge getan und Ungerechtigkeit öffentlich verurteilt. Als der vollkommen Geringe und Arme, wurde Er verworfen. Gerade wegen seines Zeugnisses der Wahrheit wurde Er getötet. Gerade darin liegt die Erlösung für alle, die erkennen, dass Gott alles weiß, und das durch Reue über ihre Taten zum Ausdruck bringen. „Diesem geben alle Propheten Zeugnis, dass jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfängt durch seinen Namen“ (Apg 10,43).