Verse 11 | Gottes gerechte Vergeltung
(Darum, weil ihr den Geringen niedertretet und Getreideabgaben von ihm nehmt, habt ihr Häuser von behauenen Steinen gebaut und werdet nicht darin wohnen, liebliche Weinberge gepflanzt und werdet deren Wein nicht trinken.
Es bleibt nicht dabei, Menschen zu hassen, die das Richtige tun und solche zu verwerfen, die ihre Stimme gegen Unrecht erheben. Nein, auch sie persönlich zeigen in ihrem Handeln, dass auch sie selbst das Gesetz mit Füßen treten (Jes 29,21). Der Geringen und der Arme wird niedergetrampelt, indem man ihnen ihr Recht vorenthält. Selbst das, was für ihren Lebensunterhalt bestimmt ist, wird ihnen genommen. Wenn gewissenlose Menschen das Recht in die Hand nehmen, kommt das Recht verdreht zum Vorschein und wird Unrecht. Die sozial Schwachen sind die Opfer davon.
Aber Gott wird ihre Rechtssache in die Hand nehmen. Als Strafe für ihre ungerechte Handlungsweise wird Er ihnen ihre Güter wegnehmen. Damit übt Er das aus, was Er zuvor angekündigt hat (5Mo 28,30). „Behauene Steine“ sind schöne Steine, die sie verbauen. Sie kauften sie mit dem Geld, das sie durch Bestechung und Erpressung erworben haben. Auf diese Weise wollen sie zeigen, wie sehr sie vertrauen auf ihre Macht und ihren Wohlstand (Jes 9,9). Doch sie werden nicht darin wohnen und keine Ruhe darin haben. Auch von ihren Weinbergen, die die Freuden des Lebens symbolisieren, wird nichts übrigbleiben. Ihre Freude wird sich in Trauer verwandeln.