Einleitung
Jerusalem und Juda werden aufgerufen, sich die Heuschreckenplage zu Herzen zu nehmen, die das Land heimgesucht hat (Verse 2–4).
Der Prophet ruft zuerst die Betrunkenen auf, dieses Unheil zu beklagen (Verse 5–7).
Dann ruft er alle zu einer Wehklage auf, die direkt von der Plage betroffen sind – die Bauern und Winzer (Verse 8–12).
Schließlich richtet er denselben Aufruf an die Priester, denen er ebenfalls befiehlt, das Volk aufzurufen, sich vor dem HERRN zu demütigen (Verse 13–18).
In den Versen 19 und 20 geht der Prophet selbst mit gutem Beispiel voran und ruft zum HERRN.
Verse 1 | Das Wort des HERRN an Joel
Das Wort des HERRN, das an Joel, den Sohn Pethuels, erging.
Das Buch Joel enthält kein Wort von Menschen, sondern „das Wort des HERRN“. So beginnen auch die Bücher Hosea, Jona, Micha und Zephanja. Das Buch sollte als eine göttliche Offenbarung gelesen werden. Es ist das Wort, das von Gott kommt, Er hat es gesprochen und auf seinen Befehl hin muss es weitergegeben werden.
Das Wort, das von Gott kommt, ist mehr als nur, dass Gott spricht. Das Reden Gottes ist auch mehr als nur das Aussprechen von Worten. Das Reden Gottes ist ein Akt, eine Aktion, die etwas bewirkt. Im Reden Gottes ist Kraft, sein Wort tut, was Ihm gefällt, und es kehrt nie leer zurück (vgl. Jes 55,10.11). Joel ist einer der Männer, auf die sich Petrus bezieht, wenn er schreibt: „Denn [die] Weissagung wurde niemals durch [den] Willen [des] Menschen hervorgebracht, sondern heilige Menschen Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geist“ (2Pet 1,21).
Wie bei Obadja, Nahum, Habakuk und Maleachi gibt es auch hier keinen Hinweis auf die Zeit oder den Herkunftsort des Propheten. Siehe auch die Einleitung unter „Wer war Joel?“ und „Wann hat Joel geweissagt?“