Einleitung
Nach dem prächtigen Kapitel Hosea 11, in dem wir so viel Liebe und Verheißungen von Gott für sein Volk finden, geht es in diesem Kapitel wieder um die Sünde Israels. In einem erneuten Versuch, das Volk auf seinen sündigen Zustand aufmerksam zu machen, spricht Hosea über ihren Vater Jakob. Verschiedene Ereignisse in Jakobs Leben sollen das Volk zum Nachdenken bringen.
Auch die Propheten werden erwähnt. Sie haben im Namen Gottes gesprochen. Mose ist der wichtigste von ihnen. Er hat sie aus Ägypten herausgeführt. Er ist auch ein Bild für den Herrn Jesus, der sein Volk in der Endzeit von allen Mächten, die es unterdrücken, befreien wird.
Verse 1 | Gottes Volk umringt Ihn mit Lüge und Betrug
Mit Lüge hat Ephraim mich umringt, und das Haus Israel mit Trug; und Juda ist immer noch zügellos gegen Gott und gegen den Heiligen, der treu ist.
Ephraim ist unaufrichtig in seinem Umgang mit Gott. All ihr Dienen vor Ihm, wenn sie zu seinem Altar kommen, ist heuchlerisch und vorgetäuscht. Wenn sie Ihn mit ihren Lobpreisungen und Gebeten umringen oder sich Ihm mit einer Bitte nähern, belügen sie Ihn mit ihrem Mund und schmeicheln Ihm mit ihrer Zunge. Sie mögen schöne Sätze äußern, aber ihre Worte sagen nicht die Wahrheit.
Sie kommen zu Gott mit egoistischen Absichten. Er soll ihre Wünsche erfüllen. Sie schrecken nicht vor der Lüge zurück, als ob sie Ihn täuschen könnten! Gott sieht, dass sie sich selbst mit ihren Sünden umringt haben (Hos 7,2). Sie glauben jedoch nicht, dass Er es sieht. Hier ist Gott von ihnen mit Lug und Trug umgeben, weil sie in diesem Zustand zu Ihm kommen. Der Gedanke, dass Er so nichts mit ihnen zu tun haben will, kommt ihnen nicht in den Sinn.
Juda ist noch nicht so abtrünnig wie Ephraim. Es gibt noch eine gewisse äußere Treue zu Gott. Es regiert auch noch ein König aus dem Hause Davids. Aber Juda ist auch widerspenstig gegen Gott, den Heiligen. Gott in seiner Heiligkeit ist der Einzige, der treu ist (vgl. 2Tim 2,13).