Behandelter Abschnitt Dan 5,13-16
Verse 13–16 | Daniel wird vor Belsazar geführt
13 Darauf wurde Daniel vor den König geführt. Der König hob an und sprach zu Daniel: Bist du Daniel, einer der Weggeführten von Juda, die der König, mein Vater, aus Juda hergebracht hat? 14 Und ich habe von dir gehört, dass der Geist der Götter in dir ist und dass Erleuchtung und Verstand und außergewöhnliche Weisheit bei dir gefunden werden. 15 Und nun sind die Weisen, die Sterndeuter, vor mich geführt worden, damit sie diese Schrift läsen und mir ihre Deutung kundtäten; aber sie vermögen nicht, die Deutung der Sache anzuzeigen. 16 Ich habe aber von dir gehört, dass du Deutungen zu geben und Knoten zu lösen vermagst. Nun, wenn du diese Schrift zu lesen und mir ihre Deutung kundzutun vermagst, so sollst du mit Purpur bekleidet werden, mit einer goldenen Kette um deinen Hals, und du sollst als Dritter im Königreich herrschen.
Belsazar folgt dem Rat seiner Mutter und lässt Daniel holen. Daniel muss hier ungefähr neunzig Jahre alt sein. Als ehrwürdiger Graubart tritt er vor den König. Es scheint, dass er ihn zum ersten Mal trifft. Wir hören keinen Gruß aus Daniels Mund. Schweigend steht er vor dem König. Dann ergreift der König das Wort und fragt ihn, ob er der Daniel ist, der von Nebukadnezar von Juda nach Babylon gebracht wurde. Ohne eine Bestätigung aus Daniels Mund zu hören – vielleicht nickte er bejahend – fährt der König fort und erzählt, was er über Daniel gehört hat.
Mit einem „und nun“ (Vers 15) beginnt Belsazar zu erklären, warum er Daniel holen ließ. Soeben sind die Weisen und Zauberer vor ihn geführt worden, um „diese Schrift“ – möglicherweise zeigt er auf die beschriebene Wand – zu lesen und ihm die Deutung mitzuteilen. Aber, er muss zugeben: Das konnten sie nicht. Jetzt hat er jedoch gehört, dass Daniel es kann. Deshalb hat er ihn holen lassen. Wenn das, was er gehört hat, wahr ist und Daniel die Schrift liest und deutet, wird er die Belohnung erhalten, die er gerade seinen Weisen versprochen hat.