Behandelter Abschnitt Dan 5,13-16
Nachdem seine Weisen ihn im Stich gelassen haben, verfällt der elende König in noch tieferen Schrecken. Die Königin hört von dem Schrecken des Königs und kommt zu dem Fest. Offensichtlich hatte sie sich an dieser gottlosen Szene nicht beteiligt. Es ist darauf hingewiesen worden, dass sie nicht die Frau des Königs war, denn seine Frauen waren beim Fest anwesend (5,2.3). Möglicherweise war sie die Königswitwe. Offenbar war sie mit Daniel und den großen Ereignissen, die in den Tagen Nebukadnezars stattgefunden hatten, wohlvertraut. Sie ist in der Lage, dem König von der Anwesenheit Daniels im Königreich zu berichten.
„Darauf wurde Daniel vor den König geführt. Der König hob an und sprach zu Daniel: Bist du Daniel, einer der Weggeführten von Juda, die der König, mein Vater, aus Juda hergebracht hat? Und ich habe von dir gehört, dass der Geist der Götter in dir ist und dass Erleuchtung und Verstand und außergewöhnliche Weisheit bei dir gefunden werden. Und nun sind die Weisen, die Sterndeuter, vor mich geführt worden, damit sie diese Schrift läsen und mir ihre Deutung kundtäten; aber sie vermögen nicht, die Deutung der Sache anzuzeigen. Ich habe aber von dir gehört, dass du Deutungen zu geben und Knoten zu lösen vermagst. Nun, wenn du diese Schrift zu lesen und mir ihre Deutung kundzutun vermagst, so sollst du mit Purpur bekleidet werden, mit einer goldenen Kette um deinen Hals, und du sollst als Dritter im Königreich herrschen“ (5,13–16).