Behandelter Abschnitt Hes 46,19-24
Verse 19–24 | Die Kochhäuser des Tempels
19 Und er brachte mich durch den Zugang, der an der Seite des Tores war, zu den heiligen Zellen für die Priester, die nach Norden sahen; und siehe, dort war ein Ort an der äußersten Seite nach Westen. 20 Und er sprach zu mir: Das ist der Ort, wo die Priester das Schuldopfer und das Sündopfer kochen, wo sie das Speisopfer backen sollen, damit sie es nicht in den äußeren Vorhof hinaustragen, [wodurch sie] das Volk heiligen [würden]. 21 Und er führte mich hinaus in den äußeren Vorhof und ließ mich an den vier Ecken des Vorhofs vorübergehen; und siehe, in jeder Ecke des Vorhofs war ein Hof. 22 In den vier Ecken des Vorhofs waren geschlossene Höfe, 40 [Ellen] lang und 30 breit; alle vier Eckhöfe hatten dasselbe Maß. 23 Und in ihnen war eine Steinreihe ringsherum bei allen vieren; und Kochherde waren unter den Steinreihen ringsum angebracht. 24 Und er sprach zu mir: Dies sind die Kochhäuser, wo die Diener des Hauses das Schlachtopfer des Volkes kochen sollen.
Der Rundgang wird fortgesetzt. In Hesekiel 44,4 befinden sich der Mann und Hesekiel am inneren Nordtor. Der Mann führt Hesekiel nun durch den Eingang neben dem Tor in die heiligen Zellen für die Priester (Vers 19; Hes 42,1.7.8.10-13). Die Zellen grenzen an die Nordseite des äußeren Vorhofs, sind aber Teil des inneren Vorhofs. Der Mann erklärt, dass diese Zellen der Ort sind, wo die Priester das Schuldopfer und das Sündopfer kochen und das Speisopfer backen sollen (Vers 20).
Das Kochhaus oder die Küche für die Priester ist der Ort, an dem die Opfergaben vorbereitet werden. Die geistliche Bedeutung des Zubereitens der Opfergaben ist, dass man sich ständig mit Christus beschäftigt, indem man die Schriften liest, um in ihnen zu sehen, wer Er ist und was Er getan hat. Lukas, der Schreiber des gleichnamigen Evangeliums, ist – im übertragenden Sinn im Kochhaus beschäftigt: Er prüft sorgfältig die Dinge, die den Herrn Jesus betreffen und die er von anderen gehört hat (Lk 1,1-4).
Vorhin waren wir bei den Zellen, von denen es heißt, dass die Priester dort die Opfergaben essen dürfen (Hes 42,13; 44,29). Im Zusammenhang mit dem Kochhaus hält dies eine wichtige Lektion für den Schriftforscher bereit. Nach dem Schriftstudium, das im „Kochhaus“ stattfindet, folgt das „Essen in den Zellen“. Das deutet darauf hin, dass wir in der Gemeinschaft mit Gott in unserem Herzen verarbeiten, was wir bei der Untersuchung der Schrift an Wahrheiten entdeckt haben, sowohl über den Herrn Jesus als auch über uns selbst. Es bringt uns zur Selbstprüfung und, wenn nötig, zur Selbstverurteilung und zum Bekenntnis und zur Anbetung Gottes.
Das Kochhaus des Priesters ist ein vom Volk getrennter Ort. Es soll kein Kontakt mit dem Volk bestehen, das sich im äußeren Vorhof befindet. Die Folge der heiligenden Wirkung des Opfers ist, dass das Volk schuldig wird und ein Lösegeld zahlen oder ein Sündopfer darbringen muss (vgl. Hes 44,19; 3Mo 6,4.11.20).
Dann bringt der Mann Hesekiel aus dem inneren Vorhof in den äußeren Vorhof und führt ihn an dessen vier Ecken entlang (Vers 21). In den vier Ecken sind so genannte „geschlossene Höfe“, die alle gleich groß sind
(Vers 22). Um jeden dieser geschlossenen Höfe herum ist eine Steinreihe und in jedem von ihnen ist ein Kochhaus (Vers 23).
Wieder erklärt der Mann ihren Zweck. Diese Kochhäuser sind die Orte,
an denen die Leviten die Schlachtopfer kochen, die das Volk bringt (Vers
24; vgl. 1Sam 2,12-17). Diese Opfer sind die Friedensopfer. Der Priester
und der Opfernde essen das Fleisch des Friedensopfers zusammen. Sie tun
das mit dem HERRN, dem das Friedensopfer geopfert wird (