Behandelter Abschnitt Jer 48,20-28
Verse 20–28 | Der Fall von Moab
20 Moab ist zuschanden geworden, denn es ist bestürzt. Heult und schreit, verkündet am Arnon, dass Moab verwüstet ist! 21 Und das Gericht ist über das Land der Ebene gekommen, über Cholon und über Jahza und über Mephaat 22 und über Dibon und über Nebo und über Beth-Diblataim 23 und über Kirjataim und über Beth-Gamul und über Beth-Meon 24 und über Kerijot und über Bozra und über alle Städte des Landes Moab, die fernen und die nahen. 25 Das Horn Moabs ist abgehauen, und sein Arm ist zerschmettert, spricht der HERR. 26 Berauscht es – denn gegen den HERRN hat es großgetan –, damit Moab sich wälzt in seinem Gespei und auch selbst zum Gelächter wird! 27 Oder war dir Israel nicht zum Gelächter? Oder war es unter Dieben ertappt worden, dass du, sooft du von ihm sprachst, den Kopf schütteltest? 28 Verlasst die Städte und wohnt in den Felsen, ihr Bewohner von Moab, und seid wie die Taube, die an den Rändern des Abgrunds nistet!
Der Feind ist gekommen und hat Moab verwüstet (Vers 20). All seine Prahlerei ist dahin. Da stehen sie, beschämt und bestürzt. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als zu wehklagen und zu schreien. Ja, das Gericht ist gekommen, keine Stadt ist verschont geblieben (Verse 21–24). Überall, wohin sie schauen, so weit sie sehen können und auch in der Nähe, hat das Gericht alle Städte Moabs getroffen. Ihre Stärke, für die das Horn und der Arm ein Bild sind, ist verschwunden (Vers 25). Das Horn ist abgeschnitten und der Arm gebrochen.
Moab befindet sich in einem erbärmlichen Zustand. Nicht nur die Macht ist weg, sondern auch das Ansehen, und es ist selbst zum Gelächter geworden (Vers 26). Das kommt davon, wenn sich jemand gegen den HERRN großtut. Ein solcher Mensch hat seinen Weg verloren. Er weiß nicht mehr, wohin er geht und was er tut. Moab kommt ins Wanken wie ein Betrunkener auf der Straße, fällt hin und kotzt. Er hat seinen Wohlstand erbrochen und wälzt sich nun in seinem Erbrochenen.
Moab wird daran erinnert, dass es auch über Israel gelacht hat (Vers 27). Nun wird es mit dem Maß gemessen, mit dem es gemessen hat. Sicherlich wurde Israel nicht unter Dieben gefunden, die Land raubten. Früher verbot der HERR seinem Volk, das Land Moab, das von den Amoritern erobert worden war, in Besitz zu nehmen. Aber weil die Amoriter den Israeliten den freien Durchzug verweigerten, nahmen sie ihr Land in Besitz (4Mo 21,21-35). Ihr Gelächter ist völlig unbegründet.
Den Moabitern wird geraten, die Städte zu verlassen und sich in den Felsen zu verstecken (Vers 28). Wenn sie sich wie eine Taube in der Öffnung einer Felsspalte einnisten würden, könnten sie dem Schwert des Feindes entgehen.