Behandelter Abschnitt Jer 26,12-15
Verse 12–15 | Verteidigung Jeremias
12 Und Jeremia redete zu den Fürsten und zu allem Volk und sprach: Der HERR hat mich gesandt, um gegen dieses Haus und gegen diese Stadt alle Worte zu weissagen, die ihr gehört habt. 13 Und nun macht eure Wege und eure Handlungen gut, und hört auf die Stimme des HERRN, eures Gottes, so wird der HERR sich des Übels gereuen lassen, das er über euch geredet hat. 14 Ich aber, siehe, ich bin in eurer Hand; tut mir, wie es gut und wie es recht ist in euren Augen. 15 Doch wisst bestimmt, dass ihr, wenn ihr mich tötet, unschuldiges Blut auf euch und auf diese Stadt und auf ihre Bewohner bringen werdet; denn in Wahrheit, der HERR hat mich zu euch gesandt, um alle diese Worte vor euren Ohren zu reden.
Jeremia verteidigt sich gegen die Anklage der Priester und Propheten, indem er sich an alle Fürsten und das ganze Volk wendet (Vers 12). Er spricht ohne Zögern, kühn und ernsthaft, ohne um Gnade zu bitten. Er beruft sich auf seine Berufung durch den HERRN. Seine erste Verteidigung ist, dass er von niemandem außer dem HERRN gesandt wurde. Er hat seine Worte gesprochen. Damit ist er selbst im Reinen und kann deshalb weiterhin furchtlos Zeugnis ablegen. Unerschrocken wiederholt er, dass der HERR das Böse nicht kommen lassen wird, wenn sie auf seine Stimme hören (Vers 13). Sie können immer noch umkehren.
Was ihn selbst betrifft, so weiß er, dass sein Leben in der Hand des HERRN ist. Deshalb kann er sagen, dass er in ihrer Hand ist und sie mit ihm tun mögen, was in ihren Augen recht ist (Vers 14), denn mit dem Willen des HERRN rechnen sie sowieso nicht. Er versucht nicht, sich ihrer Macht zu entziehen oder um sein Leben zu flehen. Er schaut dem Tod mutig ins Auge.
Allerdings lässt er sie wissen, dass sie unschuldiges Blut vergießen, wenn sie ihn töten, und deshalb dieses Blut über sich selbst, die Stadt und die Einwohner bringen (Vers 15). Das Gleiche geschah bei der Tötung des Herrn Jesus (Mt 27,25). Jeremia fährt fort, ohne Furcht zu bekennen, dass er die Wahrheit gesprochen hat. Der HERR hat ihn mit den Worten, die er sprach, gesandt. Wenn er getötet würde, würde sich daran nichts ändern.