Behandelter Abschnitt Jer 24,8-10
Verse 8–10 | Die Bedeutung der schlechten Feigen
8 Und wie die schlechten Feigen, die vor Schlechtigkeit nicht gegessen werden können – ja, so spricht der HERR, so werde ich Zedekia machen, den König von Juda, und seine Fürsten und den Überrest von Jerusalem, die in diesem Land Übriggebliebenen und die im Land Ägypten Wohnenden. 9 Und ich wer- de sie zur Misshandlung, zum Unglück hingeben allen Königreichen der Erde, zum Hohn und zum Sprichwort, zur Spottrede und zum Fluch an allen Orten, wohin ich sie vertreiben werde. 10 Und ich werde das Schwert, den Hunger und die Pest unter sie senden, bis sie aufgerieben sind aus dem Land, das ich ihnen und ihren Vätern gegeben habe.
Das Gericht über die schlechten Feigen, das sind diejenigen, die in Jerusalem zurückgeblieben sind, ist vernichtend. Der Korb mit den schlechten Feigen steht auch vor dem Tempel (Vers 8; Vers 1). Diese schlechten Feigen sind überreife, faule Feigen, die nicht gegessen werden können. Sie sind die Opfer, die Gott verabscheut (vgl. Mal 1,7.8). Diese Opfer werden von Menschen gebracht, die zwar religiös sind, aber an einer eigenwilligen Religion festhalten. Sie fragen sich nicht, was Gott will, sondern entscheiden selbst, womit Gott zufrieden sein soll, während sie sich mit dem Gedanken schmeicheln, dass sie Gott doch noch Opfer bringen.
Die schlechten Feigen stehen für Zedekia und alle, die in Jerusalem geblieben sind, und auch für diejenigen, die glauben, dass sie der Wegführung entkommen sind, indem sie nach Ägypten geflohen sind. Sie haben sich nicht unter die Zucht Gottes gebeugt. Es gibt jedoch kein Entkommen vor Gottes Züchtigung. Er wird eine schwerere Züchtigung über sie bringen (Vers 9). Was ihnen aus der Hand des HERRN widerfahren wird, wird ein Beispiel für alle Königreiche der Erde sein, über das sie erschüttert sein werden. Der Schimpf wird groß sein. Sie werden ein Sprichwort und ein Gegenstand des Spottes und des Fluches werden. Sie werden so sein an allen Orten, wohin der HERR sie noch vertreiben wird.
Alle, die im Land zurückgeblieben sind in der Meinung, dass der Feind sie nicht überwinden kann, werden dort durch Gewalt, Mangel oder Krankheit umkommen (Vers 10). Infolgedessen werden sie aus dem Land weggetan, das der HERR ihnen und ihren Vätern gegeben hat und auf das sie Anspruch erhoben hatten.