Behandelter Abschnitt Jer 24,4-7
Verse 4–7 | Erläuterung der guten Feigen
4 Und das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach: 5 So spricht der HERR, der Gott Israels: Wie diese guten Feigen, so werde ich die Weggeführten von Juda, die ich aus diesem Ort in das Land der Chaldäer weggeschickt habe, ansehen zum Guten. 6 Und ich werde mein Auge auf sie richten zum Guten und sie in dieses Land zurückbringen; und ich werde sie bauen und nicht abbrechen, und sie pflanzen und nicht ausreißen. 7 Und ich will ihnen ein Herz geben, mich zu erkennen, dass ich der HERR bin; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein; denn sie werden mit ihrem ganzen Herzen zu mir umkehren.
Dann fährt der HERR fort, die Bedeutung zu nennen (Vers 4). Als „der HERR, der Gott Israels“, der Gott seines Volkes, der sein Volk durch und durch kennt, sagt Er Jeremia, was die Feigen bedeuten. Er beginnt mit den guten Feigen (Vers 5). Die guten Feigen sind diejenigen, die von Ihm in die Gefangenschaft weggeführt worden sind. Sie sind zwar weg aus dem Land, aber sie sind nicht weg aus seinem Herzen. Er betrachtet sie als gut, weil sie seine Zucht angenommen haben. Was dieses Gute ist, erklärt Er
im Weiteren. Wir hören, was Er tun wird, was zeigt, dass Er eine Fülle von Segen für sie im Sinn hat.
Sie stehen wohl unter seiner Zucht, aber sein Auge bleibt auf ihnen zum Guten (Vers 6). Wenn wir das trotz all unserer Untreue erkennen dürfen, ist das schon ein großer Segen. Er zeigt seine Güte darin, dass Er sie in dieses Land zurückkehren lässt. Die Gefangenschaft ist nicht endgültig, sondern nur vorübergehend. Er will aufbauen und nicht abbrechen. Er wird sie pflanzen und nicht, wie es jetzt scheint, austilgen. Die Wiederherstellung wird vollständig sein. Diese vollständige Wiederherstellung kommt nicht, nachdem ein Überrest nach siebzig Jahren Gefangenschaft aus Babel in das Land zurückkehrt. Das ist eine teilweise und nur eine vorübergehende Wiederherstellung. Die volle Wiederherstellung wird in der Endzeit stattfinden.
Die guten Feigen sind nicht an sich besser als die anderen Feigen. Sie sind gut, weil sie sich unter Gottes Gericht beugen. Deshalb wird der HERR sie „ansehen zum Guten“ (Vers 5) und sein Auge „auf sie richten zum Guten“ (Vers 6). Die ganze Betonung liegt auf der Tatsache, dass Er den Vertriebenen Gutes tun wird. Das steht im direkten Gegensatz zu der Sichtweise der Zurückgebliebenen, die mit Verachtung auf die Weggeführten herabschauen, während sie sich selbst als die Treuen sehen.
Der HERR wird auch denen, die weggeführt sind, ein Herz geben, Ihn zu erkennen (Vers 7). Dann werden sie in einer engen Beziehung zu Ihm stehen. Sie werden Ihn als den HERRN kennen, den Gott des Bundes, der alle seine Verheißungen erfüllt. Sie werden sein Volk sein und Er wird ihr Gott sein. Es wird so sein, weil sie zu Ihm „von ganzem Herzen“ umkehren werden. Dann wird es eine vollkommene Harmonie zwischen dem HERRN und seinem Volk geben, weil sein Volk in völliger Übereinstimmung mit seinem Plan sein wird.