Behandelter Abschnitt Jer 4,23-26
Verse 23–26 | Die kosmische Katastrophe
23 Ich schaue die Erde an, und siehe, sie ist wüst und leer; und zum Himmel, und sein Licht ist nicht da. 24 Ich schaue die Berge an, und siehe, sie beben; und alle Hügel schwanken. 25 Ich schaue, und siehe, kein Mensch ist da; und alle Vögel des Himmels sind geflohen. 26 Ich schaue, und siehe, der Karmel ist eine Wüste; und alle seine Städte sind niedergerissen vor dem HERRN, vor der Glut seines Zorns.
Jeremia sieht im Geist die Folgen der Ankunft des Feindes. Er sieht Gottes Gericht sozusagen wie eine kosmische Katastrophe, die das Land „wüst und leer“ (Vers 23) machen wird, wie die Erde war, bevor Gott begann, sie zu formen und zu füllen (1Mo 1,2). Am Himmel fehlt das Licht. Was für Festigkeit und Stabilität steht, „Berge“ und „alle Hügel“, sie schwanken hin und her (Vers 24). Es ist kein lebendiges Wesen mehr zu sehen (Vers 25). Es ist auch kein Wachstum mehr zu sehen, denn das fruchtbare Land ist zur Wüste geworden und die Versammlungsstätten der Menschen, die Städte, sind niedergerissen (Vers 26).
Die Beschreibung ist anschaulich, einfach, direkt, breit in den Bezügen und ernst im Inhalt. Dies sind einzigartige Verse. Der Prophet wird vom Geist geführt, um Zeuge dieser kosmischen Katastrophe zu werden. Viermal heißt es: „Ich schaue“. Es bezieht sich auf den kommenden Tag des HER-
RN. Die ganze Natur wird umgestürzt werden und kein Element davon wird unberührt bleiben (vgl. Off 16,17-21).
Wenn wir glauben sollten, dass dies durch das Werk des Feindes geschieht, hören wir plötzlich, dass es „vor dem HERRN, vor der Glut seines Zorns“ geschah. Hinter dem Werk des Feindes steht die Hand des HERRN.