Behandelter Abschnitt Jes 66,18-21
Verse 18–21 | Ein Opfer für den HERRN
18 Und ich – ihre Werke und ihre Gedanken [sind vor mir]. Es kommt [die Zeit], alle Nationen und Sprachen zu versammeln; und sie werden kommen und meine Herrlichkeit sehen. 19 Und ich werde ein Wunderzeichen an ihnen tun und von ihnen Entronnene zu den Nationen senden, nach Tarsis, Pul und Lud, die den Bogen spannen, nach Tubal und Jawan, zu den fernen Inseln, die von mir nicht gehört und meine Herrlichkeit nicht gesehen haben; und sie werden meine Herrlichkeit unter den Nationen verkündigen. 20 Und sie werden alle eure Brüder aus allen Nationen dem HERRN als Opfergabe bringen, auf Pferden und auf Wagen und auf Sänften und auf Maultieren und auf Dromedaren, zu meinem heiligen Berg, nach Jerusalem, spricht der HERR, so wie die Kinder Israel das Speisopfer in einem reinen Gefäß zum Haus des HERRN bringen. 21 Und auch aus ihnen werde ich zu Priestern [und] zu Leviten nehmen, spricht der HERR.
Im Gegensatz dazu wendet sich die Prophezeiung wieder der Zukunft Israels und der ehrfürchtigen Behandlung durch die Nationen im Friedensreich zu. Die Erklärung, dass der HERR ihre Werke und ihre Gedanken kennt, ist ein Übergang von den Abtrünnigen in Vers 17 zu dem erlösten Volk und wie die Nationen sie unterstützen werden. Alle Nationen und Sprachen werden zu Israel versammelt werden und dort werden sie die Herrlichkeit des HERRN sehen (Vers 18; Mt 25,31-33).
Zu diesem Zweck wird der HERR ein Wunderzeichen unter ihnen setzen, und zwar für die Wiederherstellung seines Volkes in fernen Ländern. Was dieses Wunderzeichen ist, wird nicht mitgeteilt. Am offensichtlichsten ist, dass dieses Wunderzeichen das Zeichen des Sohnes des Menschen ist (Mt 24,30). Vielleicht können wir auch an eine Form des übernatürlichen Eingreifens in das Weltgeschehen denken, indem Er die Feinde Israels richtet, wie Er es durch die zehn Plagen zur Zeit der Befreiung seines Volkes aus Ägypten tat (2Mo 10,2; Ps 78,43; 105,27). Es ist ein Zeichen, das nicht missverstanden werden kann.
Auf jeden Fall macht der HERR hier deutlich, dass Er die Entronnenen nach ihrer Rückkehr als Boten zu den Völkern aussenden wird, aus denen sie gekommen sind (Vers 19). Sie werden in alle Teile der Welt gehen, zu den Nationen, die die Nachricht von Ihm nicht gehört und seine Herrlichkeit nicht gesehen haben, damit sie seine Herrlichkeit auf der ganzen Erde bekannt machen. Er wird seine Boten nach Tarsis im Westen, nach Pul und Lud im Süden, nach Tubal und Jawan im Norden und zu den fernen Küstenländern, möglicherweise im Osten, senden.
Als Folge davon werden viele dieser Nationen dem HERRN mit Schmeichelei Lob bringen (Ps 66,3b; Mich 7,16.17). Die heidnischen Völker werden Angehörige des Volkes Israels „aus allen heidnischen Nationen als Opfergabe darbringen (Vers 20; vgl. Röm 15,16). Sie werden zu seinem heiligen Berg in Jerusalem gebracht werden, so wie die Kinder Israels gewohnt waren, ihre Opfergaben in reinen Gefäßen zum Haus des HERRN zu bringen. Gottes Volk wird aus den Nationen mit den verschiedensten Transportmitteln nach Jerusalem kommen, wobei wir auch an die heutigen modernen und schnellen Transportmittel, einschließlich des Flugzeugs, denken können (vgl. Jes 60,8).
Das Volk, das kommt, ist wie ein reines Gefäß. Sie sind von ihren Sünden gereinigt und dazu gebracht, auf den Wegen des HERRN zu wandeln. So wird Er sie als Priester und Leviten nehmen können (Vers 21), wie Gott es für sein Volk beim Auszug aus Ägypten vorgesehen hat (2Mo 19,6a).