Behandelter Abschnitt Jes 48,20-21
Verse 20.21 | Absonderung vom Bösen
20 Zieht aus Babel, flieht aus Chaldäa mit Jubelschall; verkündigt, lasst dies hören, bringt es aus bis an das Ende der Erde! Sprecht: Der HERR hat seinen Knecht Jakob erlöst. 21 Und sie dürsteten nicht, als er sie durch die Einöden führte; er ließ ihnen Wasser rieseln aus dem Felsen, er spaltete den Felsen, und Wasser flossen heraus. –
In Frieden zu leben, schließt Absonderung vom Bösen als eine wesentliche Voraussetzung mit ein (Vers 20; Jes 52,11). Das Volk muss Babel verlassen. Es ist aber nicht nur ein Wegziehen, sondern auch eine Flucht. Es geht um ein sich innerliches Lösen von Babel und nicht nur um ein äußeres Wegziehen. All die Jahre in Babel haben sie in vielen Fällen auch innerlich verunreinigt.
Wir erkennen dies in den Büchern Esra und Nehemia. Deshalb rufen die Propheten Haggai, Sacharja und Maleachi zu einer inneren Umkehr, zu einem geistlichen Flüchten aus Babel, auf. Das ist auch der Aufruf an die Gläubigen in unserer Zeit mit Bezug auf die Kirche als eine Institution, in der Menschen über andere herrschen.
Wir leben inmitten einer Christenheit, die mit Irrlehren und moralischem Bösen verunreinigt ist, die wie ein Krebsgeschwür wachsen. Deshalb müssen wir uns innerhalb der religiösen Verwirrung von dem absondern, was nicht dem Willen und der Ehre des Herrn entspricht (Off 18,4). Es ist auch gut zu beachten, dass Befreiung die Folge von Absonderung ist und dass Absonderung zusammengeht mit Jubel und einem freudigen Zeugnis.
Israel wird angewiesen, die gute Nachricht von seiner Befreiung „bis an das Ende der Erde“ zu verkünden. Dies wird der gottesfürchtige Überrest am kommenden Tag tun. Bis dahin ist uns das weltweite Zeugnis des Evangeliums anvertraut worden. Wir sehen die Elemente des Evangeliums in dem Wasser aus dem Felsen für die Durstigen (Vers 21). Dieses Wasser wird allen frei zur Verfügung gestellt (Jes 55,1; Off 22,17b). Es ist das Wasser, das Christus gibt (Joh 4,10.13.14), während Er selbst der Fels ist (1Kor 10,4).