Behandelter Abschnitt Jes 37,14-20
Verse 14–20 | Das Gebet Hiskias
14 Und Hiskia nahm den Brief aus der Hand der Boten und las ihn; und er ging in das Haus des HERRN hinauf, und Hiskia breitete ihn vor dem HERRN aus. 15 Und Hiskia betete zu dem HERRN und sprach: 16 HERR der Heerscharen, Gott Israels, der du zwischen den Cherubim thronst, du allein bist es, der der Gott ist von allen Königreichen der Erde; du hast den Himmel und die Erde gemacht. 17 HERR, neige dein Ohr und höre! HERR, tu deine Augen auf und sieh! Ja, höre alle Worte Sanheribs, der gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen! 18 Wahrlich, HERR, die Könige von Assyrien haben alle Nationen und ihr Land verwüstet; 19 und sie haben ihre Götter ins Feuer geworfen, denn sie waren keine Götter, sondern ein Werk von Menschenhänden, Holz und Stein, und sie haben sie zerstört. 20 Und nun, HERR, unser Gott, rette uns aus seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde erkennen, dass du allein der HERR bist!
Der König von Assyrien hat die Botschaft dieser Verse schriftlich an Hiskia geschickt. Nachdem Hiskia den Brief gelesen und an sich genommen hat, geht er wieder in den Tempel (Vers 14; Vers 1). Zu Beginn der Bedrohung ging Hiskia auch zum Tempel, aber um das Gold wegzunehmen und es
Sanherib zu geben, um die Bedrohung abzuwenden (2Kön 18,15.16). Nun heißt es, dass er „in das Haus des HERRN hinaufging“, um dem HERRN seine Not vorzulegen.
Zuerst legt er die Briefe offen vor das Angesicht des HERRN nieder, um gewissermaßen Ihn die Briefe lesen zu lassen. Dann betet er und legt seine Not dem HERRN vor (Vers 15). Er macht sein Problem zu einem Problem des HERRN. Das Gebet, das Hiskia ausspricht, ist ein Gebet mit den schönsten Äußerungen eines belasteten Herzens, das wir in der Heiligen Schrift finden. Das Gebet ist kurz und zielgerichtet. Es ist rein im Wortlaut.
Er beginnt damit, die Größe des HERRN zu umschreiben (Vers 16). Alle irdischen Widerstände müssen angesichts dieser Größe wie nichts erscheinen. Nicht, dass Hiskia keine Schwierigkeiten mehr sehen würde. Er bittet den großen Gott, nicht blind und taub zu sein angesichts seines Flehens. Er bittet den HERRN, all die schneidenden Worte, die Sanherib über Ihn gesprochen hat, nicht an sich vorübergehen zu lassen. Immerhin sind das Worte, mit denen „der lebendige Gott“ verhöhnt wurde (Vers 17). Es geht ihm nicht um das, was zu ihm persönlich gesagt wurde, sondern um das, was gegen den HERRN gesagt wurde. Hiskia kennt den HERRN als den lebendigen Gott (vgl. Vers 4). Das macht den großen Unterschied zu den Göttern der Nationen aus, denn diese sind ausnahmslos tote Götzen.
Hiskia schmälert nicht die Siege, die die Könige von Assyrien errungen haben (Vers 18). Er verschließt nicht die Augen vor den Tatsachen und erkennt, was in den Worten des Feindes wahr ist. Dass ihre Götter sie nicht retten konnten, wundert ihn allerdings nicht. Sie sind Götter, die man ins Feuer werfen kann, denn sie sind von Menschenhand gemachte Götter (Vers 19). Er bittet, dass Gott jetzt seine Majestät zeigen wird, indem Er sein hilfloses Volk aus der Macht des Königs von Assyrien erlöst (Vers 20). Das wird ein Zeugnis für alle Königreiche der Erde sein, dass der HERR allein Gott ist! Hiskia sucht die Rettung der Völker.