Behandelter Abschnitt Jes 37,8-13
Verse 8–13 | Noch einmal der Rabsake
8 Und der Rabsake kehrte zurück und fand den König von Assyrien kämpfend gegen Libna; denn er hatte gehört, dass er von Lachis aufgebrochen sei. 9 Und er hörte über Tirhaka, den König von Äthiopien, sagen: Er ist ausgezogen, um gegen dich zu kämpfen. Und als er es hörte, sandte er Boten zu Hiskia und sprach: 10 So sollt ihr zu Hiskia, dem König von Juda, sprechen und sagen: Dass dich dein Gott nicht täusche, auf den du vertraust, indem du sprichst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden! 11 Siehe, du hast gehört, was die Könige von Assyrien allen Ländern getan haben, indem sie sie vertilgten; und du solltest errettet werden? 12 Haben die Götter der Nationen, die meine Väter vernichtet haben, sie errettet: Gosan und Haran und Rezeph und die Kinder Edens, die in Telassar waren? 13 Wo ist der König von Hamat und der König von Arpad und der König der Stadt Sepharwaim, von Hena und Iwa?
Nach der offenbar negativen Reaktion Hiskias auf die bedrohliche Prahlerei des Rabsake kehrt dieser zu seinem Herrn zurück, um ihm Bericht zu erstatten (Vers 8). Der König von Assyrien ist dann mit seinem Heer bei Libna. Nach dem Bericht des Rabsake wäre der König sicherlich gegen Jerusalem gezogen, wenn er nicht ein Gerücht gehört hätte, das ihn daran hindert (Vers 9), die Stadt zusammen mit dem Heer, das Jerusalem bereits umstellt hat, einzunehmen. Dies ist die Erfüllung des ersten Teils der Verheißung des HERRN in Vers 7.
Der König hält Hiskia aber noch einmal deutlich vor, dass er sich nicht der Illusion hingeben soll, Jerusalem werde verschont (Vers 10). Im vorigen Kapitel beschuldigt er Hiskia, sein Volk zu betrügen; jetzt geht er noch einen Schritt weiter und beschuldigt Gott, Hiskia zu betrügen. Er versucht nun erneut, den Glauben Hiskias zu untergraben, indem er ihm schreibt, dass sich sein Vertrauen auf seinen Gott als sinnlos erweisen wird. Sicherlich hat Hiskia gehört, dass bisher niemand in der Lage war, gegen die
Könige von Assyrien zu bestehen, oder (Vers 11)? Er soll nicht denken, dass er dann wohl gerettet wird.
Das Wort „siehe“ bedeutet, dass das, was der König nun sagt, Fakten sind, die jeder kennt. Das starke Argument des Königs besteht aus konkreten Fakten, die sich alle nachvollziehen lassen. Alle Götter jener Völker haben diesen Völkern nicht genützt (Vers 12). Für Sanherib ist der Gott Israels nichts anderes als jeder andere Gott. Hiskia soll sagen, wo alle Könige dieser besiegten Völker sind (Vers 13). Hiskia wird ihr Los teilen.
Mit Ausnahme des lebendigen Gottes ist das Argument Sanheribs stark und unwiderlegbar. Aber die Ausnahme ist keine Kleinigkeit. Dass der Gott Israels, der lebendige Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat, nicht mehr ist als die Götzen anderer Völker, ist der größte Irrtum, den Sanherib und mit ihm der Rest der Welt machen können. Der König von Assyrien wird bald den Unterschied zwischen den toten Götzen der Heiden und dem lebendigen Gott, auf den Hiskia vertraut, erkennen.