Behandelter Abschnitt Jes 27,10-11
Verse 10.11 | Folgen des Zorns für Jerusalem
10 Denn die feste Stadt ist einsam, eine preisgegebene und verlassene Wohnstätte wie die Steppe. Dort weiden Kälber, und dort lagern sie und fressen ihre Zweige ab. 11 Wenn ihre Zweige dürr geworden sind, werden sie abgebrochen: Frauen kommen und zünden sie an. Denn es ist kein verständiges Volk; darum erbarmt sich seiner nicht, der es gemacht hat, und der es gebildet hat, erweist ihm keine Gnade.
Die züchtigende Hand des HERRN wird bewirken, dass Israel zur Einsicht kommt. Die Verse 10 und 11 zeigen, welche Folgen diese Züchtigung
haben wird. Jerusalem, einst so stark und voller Menschen, wird einer verlassenen Wildnis gleichen (Vers 10). Dies ist das Ergebnis des (ersten) Angriffs der Assyrer bzw. des Königs des Nordens (vgl. Sach 13,8.9). Inmitten der Ruinen findet das Vieh etwas Grün. Die abgebrochenen Zweige werden nach einer gewissen Zeit trocken genug sein, um ein Feuer anzuzünden, um damit zu kochen oder zu braten, was da noch an Essbarem vorhanden ist (Vers 11).
Die Ursache für diese Situation ist ihr Mangel an Erkenntnis (Hos 4,6), der sie dazu brachte, dem Antichristen zu folgen (Joh 5,43b). Es ist ein schuldhafter Mangel an Erkenntnis. Sie sind dafür verantwortlich zu machen, dass sie ihrem „Schöpfer“ den Rücken kehren und ihren „Bildner“ vergessen haben (Jes 45,9; 64,7). Dadurch haben sie sich selbst von seiner Barmherzigkeit und Gnade ausgeschlossen. So war es Ihm nicht möglich, ihnen Erbarmen und Gnade zu erweisen (2Chr 36,16).