Behandelter Abschnitt Jes 27,6-9
Verse 6–9 | Israel wird blühen und knospen
6 In Zukunft wird Jakob Wurzel schlagen, Israel blühen und knospen; und sie werden mit Früchten füllen die Fläche des Erdkreises. 7 Hat er es geschlagen, wie er dessen Schläger schlug? Oder ist es ermordet worden, wie er dessen Ermordete ermordete? 8 Mit Maßen, als du es verstießest, hast du mit ihm gerechtet; er scheuchte es weg mit seinem heftigen Hauch am Tag des Ostwindes. 9 Deshalb wird dadurch gesühnt werden die Ungerechtigkeit Jakobs. Und dies
ist die ganze Frucht der Hinwegnahme seiner Sünde: dass es alle Altarsteine zerschlagenen Kalksteinen gleichmachen wird [und] Ascherim und Sonnensäulen sich nicht mehr erheben werden.
Wenn die Assyrer endgültig vernichtet sind, wenn also der Grimm vorüber ist, wird Israel blühen und knospen und Früchte bringen, die ein Segen für die ganze Welt sein werden (Vers 6). Dies ist der Beginn des Friedensreichs. So werden sie im wörtlichen Sinn der „Reichtum [der] Nationen“ sein (Röm 11,12). In geistlicher Hinsicht ist dies Gottes Absicht und Wunsch auch für die Gläubigen im gegenwärtigen Zeitalter, bis die Gemeinde vollzählig ist (Joh 15,1-16). Das Füllen der Erde mit Frucht steht für die Auswirkungen der Missionsarbeit unter allen Völkern (Röm 15,16).
Der HERR hat sein Volk schlagen müssen, aber Er hat es nicht so getan, wie Er die Nationen geschlagen hat, die wiederum sein Volk geschlagen haben (Vers 7). Sein Volk schlug Er „in Maßen“ und nicht in der Fülle seines Zorns (Vers 8; Ps 118,18). In letzterem Fall hätte Er sie komplett von der Erde vertilgt. Stattdessen kämpfte Er gegen sein Volk, indem Er es mit dem Hauch seines Mundes „wegblies“ und über die ganze Erde verstreute. Durch den Wind wird die Ernte gleichsam gereinigt, wie durch das Worfeln und Sieben des Weizens. Sein Ziel damit ist, ihre Schuld zu sühnen und ihre Sünden vollständig wegzunehmen (Vers 9).
Die volle Frucht dieses Handelns des HERRN ist, dass alle Götzen zertrümmert und niedergerissen werden. Alles, was sie an die Stelle des HERRN gesetzt haben, haben sie weggetan, sodass Ephraim sagen wird:
„Was habe ich fortan mit den Götzen zu schaffen?“ (Hos 14,9a).