Behandelter Abschnitt 2Mo 36,3-7
Verse 3–7 | Das Volk bringt mehr als genug
3 Und sie nahmen von Mose das ganze Hebopfer, das die Kinder Israel gebracht hatten zum Werk der Arbeit des Heiligtums, um es zu machen; und diese brachten ihm noch freiwillige Gaben, Morgen für Morgen. 4 Und es kamen alle weisen Männer, die alles Werk des Heiligtums machten, jeder von seinem Werk, das sie machten, 5 und sprachen zu Mose und sagten: Das Volk bringt viel, mehr als genug für die Arbeit des Werkes, das der HERR zu machen geboten hat. 6 Da gebot Mose, und man ließ einen Ruf durchs Lager ergehen und sprach: Weder Mann noch Frau soll ferner ein Werk machen für das Hebopfer des Heiligtums! Und so wurde dem Volk das Bringen gewehrt. 7 Und an Gaben war genug für das ganze Werk, um es zu machen; und es war übrig.
Das ganze Volk Gottes bringt Material für den Bau herzu. „Morgen für Morgen“ kommen sie zu Mose. Es ist gut, jeden Morgen anzufangen, unsere Beiträge zu dem Bau des Hauses Gottes zu bringen. Das kann von uns getan werden, indem wir uns selber anbieten und das, was wir haben. Wir bieten uns selbst dem Herrn an, und bitten Ihn, ob Er uns diesen Tag zur Förderung seines Werkes gebrauchen will. Das kann geschehen, indem wir mit jemandem über den Herrn Jesus als den Heiland sprechen. Es kann auch sein, dass wir irgendwo hingehen, um jemandem Mut zuzusprechen.
Das Volk ist so willig im Geben, dass zu viel kommt. Diese Einstellung sehen wir auch bei den armen Gläubigen in Mazedonien, die von Paulus den Korinthern als Beispiel vorgestellt wurden (2Kor 8,1-5). Es wird nicht von einem Befehl oder Gebot gesprochen, im Gegenteil. Wir lesen von diesen Gläubigen in Mazedonien, dass sie Paulus anflehten, geben zu dürfen. Sie wollten gerne an dem Dienst, der an den Heiligen ausgeführt wurde,
Anteil haben. Dienst ist also nicht nur „Dienen mit dem Wort“, sondern auch durch Taten.
Paulus konnte von ihnen sagen, dass sie so viel, wie sie konnten, ja noch mehr, als sie eigentlich konnten, gegeben haben. Das kam, weil für sie Geben eine „Gnade“ war. Geben ist ein Vorrecht und keine Pflicht. Wer dies so sieht, hängt nicht an seinem Geld. Der Herr Jesus hat selbst gesagt, dass man glücklicher wird durch Geben als durch Empfangen (Apg 20,35). Was die Mazedonier gegeben haben, überstieg sogar die Erwartungen von Paulus.
Welches Geheimnis steckt hinter solcher Großzügigkeit? Dies ist das Geheimnis: „Sie gaben sich selbst erst dem Herrn“ (2Kor 8,5). Wer sich selbst erst dem Herrn anbietet, hat nachher keine Probleme mehr damit, seine irdischen Besitztümer zu geben. Wer voll vom Herrn ist, hat Vertrauen darauf, dass Er für alles, was nötig ist, sorgen kann, denn Ihm gehört „die Erde und ihre Fülle“ (Ps 24,1).
Beschämen uns diese Beispiele der Bereitwilligkeit (von Israel und den Mazedoniern) nicht? Wir dürfen durch Gottes Gnade durch sein Wort und seinen Geist viel mehr davon verstehen wer Er ist als Israel; wir sind durch seine Gnade in ein viel intimeres Verhältnis mit Ihm gebracht worden; wir sind als Gemeinde sehr innig mit dem Herrn Jesus verbunden; wir dürfen wissen, dass die Gemeinde der Wohnort Gottes im Geist ist, und was tun wir mit diesem Wissen? Bewirkt es, dass wir all unsere Zeit und Kraft und Mittel dem Herrn Jesus zur Verfügung stellen?
Der Auftrag an uns lautet: „Seid fest, unbeweglich, allezeit überströmend in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe nicht vergeblich ist in dem Herrn“ (1Kor 15,58). Der Herr Jesus sagt: „Die Ernte ist zwar groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende“ (Mt 9,37.38). Jemand sagte einmal, dass zu viele Dinge von zu wenigen Menschen getan werden müssen. Das kennzeichnet mehr die heutige Situation als die, die wir hier bei Israel finden. Möge deren Beispiel heute bei uns noch Nachahmung finden.
Dann erfolgt die Mitteilung, dass nichts mehr gegeben werden soll. „Einen fröhlichen Geber liebt Gott“ (2Kor 9,7). Geben ist seine Natur. Wenn wir geben, handeln wir seiner Natur entsprechend. Wenn Er empfindet, dass genug gegeben worden ist, teilt Er das mit.
Für den Bau des Tempels wird auch zu freiwilligen Gaben aufgerufen. David preist den HERRN dafür, dass Er diese Freiwilligkeit in sein Herz und das Herz seines Volkes gelegt hat (1Chr 29,14).