Behandelter Abschnitt 2Mo 24,9-11
Verse 9–11 | Die Vertreter des Volkes sehen Gott
9 Und Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels stiegen hinauf; 10 und sie sahen den Gott Israels; und unter seinen Füßen war es wie ein Werk von Saphirplatten und wie der Himmel selbst an Klarheit. 11 Und er streckte seine Hand nicht aus gegen die Edlen der Kinder Israel; und sie schauten Gott und aßen und tranken.
Trotz eines gewissen Abstands sehen sie aber doch etwas von der Herrlichkeit Gottes (vgl. Hes 1,26.27). Es war wohl die Herrlichkeit seiner Heiligkeit, nicht seiner Gnade. Es war auch nicht so sehr die Herrlichkeit seiner Person. Was sie von Ihm sahen, stand in Verbindung mit seinen Füßen, die von dem Weg sprechen, den Er in seiner Heiligkeit ging. Darin wird „der Himmel selbst an Klarheit“ sichtbar. Der Himmel in all seiner Klarheit wird in dem Weg, den Er geht, sichtbar. Was Er tut, zeigt, wie es da ist, wo Er wohnt.
Vollkommen ist das zu sehen im Leben des Sohnes Gottes, der aus dem Himmel auf die Erde kam. In Ihm wohnt die Fülle der Gottheit leibhaftig (Kol 2,9; 1,19). Gott kam zu den Menschen, aber nicht auf eine Art, die sie durch seine Heiligkeit verzehrte, sondern die anziehend war durch seine Gnade. Nur auf diese Art und Weise konnte Gott, „der ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann“ (1Tim 6,16), zu den Menschen kommen (Joh 1,18).
Dass von Gott kein verzehrendes Feuer ausgeht gegen diese Gesellschaft, sondern dass sie im Gegenteil die Erscheinung anschauen durften, während sie aßen und tranken, ist ein Strahl seiner Gnade, der inmitten der Dunkelheit und der Bedrohung am Sinai ausging. Er dämpft praktisch die volle Herrlichkeit seiner Majestät, indem Er den größten Teil davon verborgen hält (vgl. Hiob 26,9).