Behandelter Abschnitt 2Mo 13,3-10
Verse 3–10 | Das Fest der ungesäuerten Brote
3 Und Mose sprach zum Volk: Erinnert euch an diesen Tag, an dem ihr aus Ägypten gezogen seid, aus dem Haus der Knechtschaft; denn mit starker Hand hat der HERR euch von hier herausgeführt; und es soll nichts Gesäuertes gegessen werden. 4 Heute zieht ihr aus, im Monat Abib. 5 Und es soll geschehen, wenn der HERR dich in das Land der Kanaaniter und der Hethiter und der Amoriter und der Hewiter und der Jebusiter bringt, das er deinen Vätern geschworen hat, dir zu geben, ein Land, das von Milch und Honig fließt, so sollst du diesen Dienst in diesem Monat halten. 6 Sieben Tage sollst du Ungesäuertes essen, und am siebten Tag ist ein Fest dem HERRN. 7 Die sieben Tage soll Ungesäuertes gegessen werden; und nicht soll Gesäuertes bei dir gesehen werden, noch soll Sauerteig bei dir gesehen werden in deinem ganzen Gebiet. 8 Und du sollst deinem Sohn an diesem Tag kundtun und sprechen: Es ist um dessentwillen, was der HERR mir getan hat, als ich aus Ägypten zog. 9 Und es sei dir zu einem Zeichen an deiner Hand und zu einem Denkzeichen zwischen deinen Augen, damit das Gesetz des HERRN in deinem Mund sei; denn mit starker Hand hat der HERR dich aus Ägypten herausgeführt. 10 Und du sollst diese Satzung halten zu ihrer bestimmten Zeit, Jahr für Jahr.
Bevor Mose mit dem Thema der Heiligung der Erstgeburt fortfährt, spricht er nochmals nachdrücklich über das Fest der ungesäuerten Brote. Das unterstreicht, wie eng Heiligung und ungesäuerte Brote zusammengehören. Bei wirklicher Absonderung von der Welt und Hingabe an Gott bleibt kein Platz für Sauerteig übrig. Gelöst zu sein von der Welt und für Gott zu leben, ist ein Fest. Sünde (Sauerteig) verdirbt das Fest.
Das Volk wird nochmals auf das Fest anlässlich der Erlösung hingewiesen, die der HERR bewirkt hat. Immer wieder weist Gott auf die Erlösung hin, wenn Er über das Verhältnis zu seinem Volk spricht. Er hat das Volk befreit, nicht, damit es für sich selbst lebt, sondern für Ihn, der es erlöst hat.
Das Fest (in Vers 6 zum ersten Mal „ein Fest dem HERRN“ genannt) muss nicht nur in der Wüste, sondern auch im Land gefeiert werden. Wenn wir an die Erlösung aus der Welt und der Macht der Sünde denken, macht das aus unserem Leben in der Wüste, die die Welt für uns, die Gläubigen, ist, ein Fest. An einem solchen Fest nimmt Gott teil. Es erfreut Ihn, wenn die Seinen ein solches Fest feiern. Es macht auch unser Verweilen in dem Land, für uns die himmlischen Örter, zu einem Fest. Dort dürfen wir die Segnungen genießen, die uns in Christus geschenkt sind (Eph 1,3). Genuss kann es nur geben, wenn in unserem Leben keine Sünde mitspielt.
Es darf kein Sauerteig gegessen werden. Er soll sogar im ganzen Land nicht gefunden werden. Ist es nicht ein Grund dafür, dass so wenig an geistlichen, himmlischen, ewigen Segnungen wirklich genossen wird, weil so viel Sünde (Sauerteig) in den Bereich des Volkes Gottes hineingekommen ist?
Die Feier dieses Festes verlangt von uns, dass wir uns vor unseren Kindern verantworten, wie bei dem Passah, wo die Frage „was bedeutet dieser Dienst für euch?“ von den Kindern gestellt wird (2Mo 12,26). Die Erklärung des Festes ist kein theologischer Vortrag über das, was in Ägypten geschehen ist, sondern ein persönliches Zeugnis des Familienoberhauptes. Er berichtet, was der HERR bei der Erlösung an ihm persönlich getan hat.
Können wir unseren Kindern erklären, warum wir so leben, wie wir es tun? Leben wir so aufgrund der Erlösung, die der Herr für uns bewirkt hat? Dieses Fest soll immer wieder richtungweisend für das sein, was wir tun („Hände“), was wir sehen, was unser Blickfeld, was unsere Anschauung ist („zwischen den Augen“). Die beste Nutzung unserer Augen besteht im Lesen des Wortes Gottes. Die Folge wird sein, dass das, was wir sagen, unser Bekenntnis, in Übereinstimmung mit Gottes Willen ist.