Behandelter Abschnitt 2Mo 13,11-16
Verse 11–16 | Heiligung der Erstgeburt
11 Und es soll geschehen, wenn der HERR dich in das Land der Kanaaniter bringt, wie er dir und deinen Vätern geschworen hat, und es dir gibt, 12 so sollst du dem HERRN alles darbringen, was den Mutterschoß durchbricht; und alles zuerst Geworfene vom Vieh, das dir zuteil wird, die Männlichen, gehören dem HERRN. 13 Und jedes Erstgeborene des Esels sollst du mit einem Lamm lösen, und wenn du es nicht löst, so brich ihm das Genick; und jedes Erstgeborene des Menschen unter deinen Söhnen sollst du lösen. 14 Und es soll geschehen, wenn dein Sohn dich künftig fragt und spricht: Was ist das?, so sollst du zu ihm sagen: Mit starker Hand hat der HERR uns aus Ägypten herausgeführt, aus dem Haus der Knechtschaft. 15 Und es geschah, als der Pharao sich hartnäckig weigerte, uns ziehen zu lassen, tötete der HERR alle Erstgeburt im Land Ägypten, vom Erstgeborenen des Menschen bis zum Erstgeborenen des Viehs; darum opfere ich dem HERRN alles, was den Mutterschoß durchbricht, die Männlichen, und jeden Erstgeborenen meiner Söhne löse ich. 16 Und es sei zu einem Zeichen an deiner Hand und zu Stirnbändern zwischen deinen Augen; denn mit starker Hand hat der HERR uns aus Ägypten herausgeführt.
Die Heiligung der Erstgeborenen (Vers 2) bedeutet, dass die Erstgeborenen dem HERRN geweiht oder abgetreten werden. In der Zeit, in der wir leben, ist jeder Gläubige ein Erstgeborener (Heb 12,23a). Wenn Gott vor dem Gericht rettet, so tut Er das für sich selbst. Gott befreit von der Sklaverei der Sünde und macht denjenigen zu einem Sklaven für sich selbst. Mose spricht über die Heiligung für den HERRN als von etwas, was erst im Land stattfinden wird. Unsere wirkliche Hingabe an den Herrn findet nach den Gedanken Gottes in Verbindung mit dem Kennen der Segnungen in den himmlischen Örtern statt.
Eine Besonderheit gilt für das Erstgeborene der Eselin. Es muss mit einem Lamm gelöst werden. Geschieht das nicht, muss dem Eselsfüllen das Genick gebrochen werden. Diese Besonderheit wird mit dem Erstgeborenen eines Menschen in Verbindung gebracht. Der erstgeborene Sohn muss in gleicher Weise gelöst werden. Das weist auf die Erlösung aus Ägypten hin, wo auch der Erstgeborene durch ein Lamm erlöst wurde. Wer sich nicht hinter dem Blut des Lammes geborgen hatte, kam durch die Hand des Verderbers um (2Mo 12,23).
Der Erstgeborene des Menschen wird also mit dem Erstgeborenen des Esels verglichen. Der Esel ist ein unreines Tier. Der Mensch ist vor Gott von Natur aus auch unrein. Der Esel ist ein Bild von einem Menschen unter dem Joch der Sünde (1Mo 16,11.12). Gott macht sein Recht an ihm geltend. In der Lösung liegt die Rettung. Wir können nur zur Gemeinschaft der Erstgeborenen gehören, wenn wir durch das Lamm erlöst sind (1Pet 1,18.19). Das Lamm starb an unserer statt.
Der Vergleich mit einem Esel ist nicht schmeichelhaft, aber vielsagend. Wer den Nacken nicht beugen will, dem muss das Genick gebrochen werden. Aber wer erkennt, dass er Erlösung nötig hat, darf sich auf das stellvertretende Opfer des Lammes berufen. Das müssen wir unseren Kindern erklären, wenn sie danach fragen. Das Vorbild des Pharaos wird warnend hinzugefügt (Vers 15).
Dass wir Erstgeborene sind, erlöst durch das Lamm, soll unser Tun und Denken bestimmen. Der Abschnitt über den Erstgeborenen endet genau wie der Abschnitt über die ungesäuerten Brote (vgl. Vers 16 mit Vers 9). Das bestätigt den engen Zusammenhang zwischen beiden Geschehnissen. Es zeigt deutlich, dass zum Stand des Erstgeborenen die Praxis eines sündlosen Lebens gehört.