Behandelter Abschnitt 2Mo 10,24-
Verse 24–29 | Der letzte Kompromiss wird verworfen
24 Und der Pharao rief Mose und sprach: Zieht hin, dient dem HERRN; nur euer Kleinvieh und eure Rinder sollen zurückbleiben; auch eure kleinen Kinder mögen mit euch ziehen. 25 Und Mose sprach: Auch Schlachtopfer und Brandopfer musst du in unsere Hände geben, damit wir dem HERRN, unserem Gott, opfern. 26 So muss auch unser Vieh mit uns ziehen, nicht eine Klaue darf zurückbleiben; denn davon werden wir nehmen, um dem HERRN, unserem Gott, zu dienen; wir wissen ja nicht, womit wir dem HERRN dienen sollen, bis wir dorthin kommen. 27 Aber der HERR verhärtete das Herz des Pharaos, und er wollte sie nicht ziehen lassen. 28 Und der Pharao sprach zu ihm: Geh weg von mir; hüte dich, sieh mein Angesicht nicht wieder! Denn an dem Tag, da du mein Angesicht siehst, wirst du sterben. 29 Und Mose sprach: Du hast recht geredet, ich werde dein Angesicht nicht mehr wiedersehen.
Der Pharao lässt Mose wiederum zu sich kommen. Er hat noch einen Vorschlag: Alle dürfen ziehen, nur ihre Rinder und ihr Kleinvieh müssen sie zurücklassen. Aber Mose lässt sich auch dieses Mal nicht täuschen. Wie sollten sie Gott Opfer bringen, wenn sie kein Vieh mitnehmen können? Mose ist nicht im Geringsten zu einem Kompromiss bereit: Nicht mal eine Klaue des Viehs wird in Ägypten zurückbleiben.
Christus hat uns erlöst, und dadurch hat Er ein Recht auf uns und auf alles, was wir besitzen. Unser gesamter Besitz soll zu seinem Lob sein und
Ihm zu Diensten stehen. Der Herr möchte darüber frei verfügen können. Wir sollen nichts davon in der Welt zurücklassen. Das ist nur möglich, wenn wir durch den Tod und die Auferstehung Christi wirklich in eine neue Welt gekommen sind, wenn uns bewusst wird, was der Dienst für Ihn alles beinhaltet.
Wenn nicht anders möglich, wird Satan uns wohl ziehen lassen, um Gott zu dienen. Aber was ist ein Gottesdienst wert, wenn in unserem Leben keine geistlichen Opfer von Lob und Dank gefunden werden und auch unser Besitz Ihm nicht geopfert wird (Heb 13,15.16)? Viele Christen glauben, dass der höchste Dienst für Gott in Nächstenliebe oder Predigen des Evangeliums besteht. Aber wenn keine geistlichen Opfer von Lob und Dank gebracht werden, hat Satan in seiner List gesiegt.
Wir lesen nicht, dass der Vater allerlei Formen christlicher Aktivitäten sucht, obwohl Er das würdigen und belohnen wird. Wir lesen vielmehr, dass Er Anbeter sucht, die Ihn in Geist und Wahrheit anbeten (Joh 4,23.24). Sein Herz sehnt sich über alles danach, dass unsere Herzen Ihm und seiner Gabe in Jesus Christus zugetan sind.
Der Pharao ist mit seinen Listen am Ende. Er bricht gegenüber Mose in Wut aus und will ihn nicht mehr sehen. Mose antwortet gelassen, dass er ihm nun nicht mehr unter die Augen treten wird. Als Pharao Mose und Aaron später doch noch einmal rufen lässt (2Mo 12,31), geschieht das in völlig anderen Umständen und Verhältnissen.