Behandelter Abschnitt 2Mo 8,12-15
Verse 12–15 | 3. Plage: Stechmücken
12 Und der HERR sprach zu Mose: Sprich zu Aaron: Strecke deinen Stab aus und schlage den Staub der Erde, und er wird zu Stechmücken werden im ganzen Land Ägypten. 13 Und sie taten so; und Aaron streckte seine Hand mit seinem Stab aus und schlug den Staub der Erde, und die Stechmücken kamen über die Menschen und über das Vieh; aller Staub der Erde wurde zu Stechmücken im ganzen Land Ägypten. 14 Und die Wahrsagepriester taten ebenso mit ihren Zauberkünsten, um die Stechmücken hervorzubringen; aber sie konnten es nicht. Und die Stechmücken kamen über die Menschen und über das Vieh. 15 Da sprachen die Wahrsagepriester zum Pharao: Das ist Gottes Finger! Aber das Herz des Pharaos verhärtete sich, und er hörte nicht auf sie, so wie der HERR geredet hatte.
Die dritte Plage kommt ohne weitere Ankündigung, indem Aaron seinen Stab ausstreckt und den Staub der Erde schlägt. Die Stechmücken befallen alle Menschen und Tiere. Die Wahrsagepriester versuchen ebenfalls, diese Plage nachzuahmen, aber es gelingt ihnen nicht. Beim Hervorbringen von Leben aus dem Tod hört die Macht Satans auf. Die Wahrsagepriester müssen anerkennen, dass es ein Werk Gottes ist.
Der Ausdruck „Finger Gottes“ kommt auch in Lukas 11 vor (Lk 11,20). Aus der Parallelstelle in Matthäus 12 geht hervor, dass mit „Finger Gottes“ der Heilige Geist gemeint ist (Mt 12,28). Vom Gesetz steht geschrieben, dass es „beschrieben mit dem Finger Gottes“ ist (2Mo 31,18; 5Mo 9,10). Dort weist der „Finger Gottes“ auf die Autorität seines Wortes hin. In Psalm 8 wird Gottes Schöpfungsmacht als „deiner Finger Werk“ gesehen (Ps 8,3).
Nur Gott der Heilige Geist ist in der Lage, Leben im Herzen eines toten Sünders (eines Menschen, der aus dem Staub der Erde gemacht ist) zu erwecken. Gott wird auch unsere „sterblichen Leiber lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes“ (Röm 8,11), was bei der Wiederkunft des Herrn Jesus zur Aufnahme aller wahren Christen geschieht. Die noch lebenden Gläubigen werden verwandelt und die entschlafenen Gläubigen werden auferstehen (1Kor 15,51.52).
Die Stechmücken kommen aus dem Staub hervor. In Psalm 22 wird der Staub mit dem Tod in Verbindung gebracht (Ps 22,15c). Nachdem der Mensch gesündigt hat, spricht Gott das Urteil des Todes aus: „Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren!“ (1Mo 3,19b). Der Staub wird zu Stechmücken, zu Insekten, die dem Menschen das Blut, bildlich das „Leben“, aussaugen.
Unsere komplizierte Gesellschaft befindet sich voller „Stechmücken“. Zahllose Menschen sind ängstlich, verwirrt, nervenkrank oder argwöhnisch. Die psychiatrischen Einrichtungen werden immer voller. Seelische und auch geistliche Konflikte nehmen weiter zu. Viele werden zum Selbstmord getrieben. Das Leben hat für sie keinen Sinn mehr, es bietet keine Hoffnung mehr. Die Stechmücken verrichten ihr zerstörerisches Werk.
Es gibt auch hier noch keinen Unterschied zwischen den Ägyptern und den Israeliten. Viele Gläubige sind in den Stress des Lebens verwickelt. Das Leben besteht nur noch aus Tagen voller Hetze mit nervenaufreibenden, übermäßigen Anstrengungen und Plagereien. Ruhe und Gelassenheit sind daraus verschwunden. Die Stechmücken treiben im Alltag ihr vernichtendes Werk.
Es gibt jedoch ein Mittel, um den Mücken keine Chance zu geben, sich an unserem Blut zu sättigen. Dieses Mittel nennt der Herr Jesus, wenn Er sagt: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm“ (Joh 6,56). Alle, die täglich ihre Ruhe und Gelassenheit in dem Tod des Herrn Jesus finden, d. h. sich die Zeit nehmen, mit dem Herrn und seinem Werk am Kreuz beschäftigt zu sein, bleiben außerhalb des Bereiches der Stechmücken. Natürlich ist auch hier Energie zur Einteilung deiner Zeit nötig, um wirklich die Gemeinschaft mit dem zu genießen, der gesagt hat: „Kommt her zu mir, ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben“ (Mt 11,28).