Behandelter Abschnitt 2Mo 6,1-9
Verse 1–9 | Gott verheißt, sein Volk zu erlösen
1 Und der HERR sprach zu Mose: Nun sollst du sehen, was ich dem Pharao tun werde; denn durch eine starke Hand [gezwungen] soll er sie ziehen lassen, und durch eine starke Hand [gezwungen] soll er sie aus seinem Land wegtreiben. 2 Und Gott redete zu Mose und sprach zu ihm: Ich bin der HERR. 3 Und ich bin Abraham, Isaak und Jakob erschienen als Gott, der Allmächtige; aber mit meinem Namen HERR habe ich mich ihnen nicht kundgegeben. 4 Und auch habe ich meinen Bund mit ihnen errichtet, ihnen das Land Kanaan zu geben, das Land ihrer Fremdlingschaft, in dem sie als Fremde geweilt haben. 5 Und auch habe ich das Wehklagen der Kinder Israel gehört, die die Ägypter zum Dienst zwingen, und habe meines Bundes gedacht. 6 Darum sprich zu den Kindern Israel: Ich bin der HERR, und ich werde euch herausführen unter den Lastarbeiten der Ägypter weg und werde euch erretten aus ihrem Dienst, und euch erlösen mit ausgestrecktem Arm und durch große Gerichte. 7 Und ich will euch annehmen mir zum Volk und will euer Gott sein; und ihr sollt erkennen, dass ich der HERR, euer Gott, bin, der euch herausführt unter den Lastarbeiten der Ägypter weg. 8 Und ich werde euch in das Land bringen, das Abraham, Isaak und Jakob zu geben ich meine Hand erhoben habe, und werde es euch zum Besitztum geben, ich, der HERR. 9 Und Mose redete so zu den Kindern Israel; aber sie hörten nicht auf Mose vor Kleinmut und wegen des harten Dienstes.
Mose ist entmutigt. Er hat die Verhaltensweise des Pharaos und die Reaktion des Volkes gesehen. Aber anstatt ihm Vorhaltungen zu machen, zeigt Gott Mose nun, wer Er ist. Er stellt sich sozusagen vor Mose und sagt: „Ich bin der HERR.“ Aufgrund dieses Namens, Jahwe, ist Er mit den Seinen. Dieser Name beinhaltet, dass Er immer zuverlässig und wahrhaftig ist. Außerdem ist Er, der HERR, der Allmächtige.
Er gibt Mose einen erneuten Eindruck von sich selbst und seiner Güte und sagt ihm, dass Er sich seinem Volk kundtun wird als der HERR. Der Name „HERR“ ist kein neuer Name. Es ist sein Name in Verbindung mit dem Menschen. Wir sehen das in 1. Mose 2, wo dieser Name zum ersten Mal in seinem Verhältnis zu Adam vorkommt. Aber es ist wohl ein neuer Name für das Verhältnis zu einem Volk, zu seinem Volk. Gott enthüllt Mose diesen neuen Namen in Verbindung mit dem Plan über die Erlösung Israels, den Er Mose zeigt.
In dem Namen „HERR“ kommt die Treue Gottes hinsichtlich seiner Verheißungen zum Ausdruck. Die Erzväter waren Fremde im Land der Verheißung. Ihnen hatte Gott seine Verheißungen gegeben. Nun wird Er seine Verheißungen erfüllen. Das Volk wird das Land in Besitz nehmen können. In sieben Schritten geht Gott daran („Ich werde“), diesen Plan zu erfüllen (Verse 6–8). Er betont, dass Er ein Gott ist, der seine Verheißungen wahrmacht. Er sagt „Ich werde“
„euch herausführen“,
„euch erretten“,
„euch erlösen“,
„euch annehmen mir zum Volk“,
„euer Gott sein“,
„euch in das Land bringen“,
„es euch zum Besitztum geben“.
Diese sieben Schritte stehen zwischen dem, was Er als der HERR ist. Er steht am Anfang (Vers 6), zu Beginn des Redens, und am Ende (Vers 8). In Vers 8 setzt Er mit dem „Ich, der HERR“ sozusagen seine Unterschrift unter das, was Er soeben gesagt hat.
Diese sieben Schritte geben kurz die Geschichte Israels von der Befreiung aus Ägypten bis zur Ankunft im versprochenen Land wieder. Um sein Volk aus Ägypten zu führen und dadurch seinen Plan auszuführen, benutzt Gott seinen „ausgestreckten Arm“ (Vers 6). Das heißt, dass Er seine Macht dafür einsetzen wird. Dass Er sein Volk danach in das Land einführen wird, bestätigt Er, indem Er von seiner „Hand“ spricht, die Er „erhoben“ hat (Vers 8). Das ist die Gebärde des Schwörens eines Eides.
Nachdem Mose so ermutigt worden ist, geht er wieder zu den Israeliten und teilt ihnen die Worte Gottes mit. Das Volk hat leider kein offenes Ohr für das, was Mose im Namen des HERRN weitergibt. Es ist ungeduldig [„Kleinmut“ ist wörtlich Kleinheit des Geistes, das ist Ungeduld] und unglücklich. Ungeduld ist ein Übel, das im Lauf der Geschichte Israels wiederholt aufgelebt ist. Auch im Leben eines Christen richtet es viel Schaden an.