Verse 1 | Vorsicht bei Wein und starkem Getränk
Der Wein ist ein Spötter, starkes Getränk ein Lärmer; und jeder, der davon taumelt, wird nicht weise.
„Wein“ und „starkes Getränk“ werden als handelnde Personen dargestellt, die diese gefährlichen Getränke eindeutig mit der Person identifizieren, die sie missbraucht. Der Gebrauch dieser Getränke wird durch das Wort Gottes nicht verboten (5Mo 14,26), außer in einigen Fällen (3Mo 10,9). Es gibt jedoch eine ernste Warnung vor übermäßigem Gebrauch, weil das zum Spotten führt (Jes 28,7.14.22) und Unruhe verursacht, die oft von Gewalt begleitet ist. Die Folgen sind katastrophal. Das zeigt sich in Ehen und Familien sowie bei Verkehrsunfällen, manchmal sogar mit tödlichen Folgen. Alkohol zerstört mehr, als einem lieb ist.
Der übermäßige Konsum von Rauschmitteln stimuliert den Trinker zu unsinnigem Reden und aggressivem und kämpferischem Verhalten. Die Sinne werden verwirrt, so dass er keine Selbstbeherrschung hat. Wer betrunken ist, verspottet das, was heilig ist. Er überschreitet auch die Grenzen der Moral und des Anstands. Er schwankt und torkelt umher, gebraucht eine verdorbene Sprache und wird handgreiflich. Er ist benebelt und weiß nicht mehr, was er tut (1Mo 9,21.22; 19,30-38). Das Gegenteil der Trunkenheit mit der entsprechenden Ausschweifung besteht darin, mit dem Geist erfüllt zu werden (Eph 5,18).
Die Warnung vor Alkoholmissbrauch soll deutlich machen, dass der Betrunkene keinen geradlinigen Weg gehen kann und damit beweist, dass er nicht weise ist. Das Sprichwort „Wenn der Wein im Menschen ist, ist die Weisheit im Krug“ ist dazu eine passende Beschreibung. Wer weise ist und bleiben will, wird nur in bestimmten Fällen ein wenig Wein gebrauchen (1Tim 5,23).