Einleitung
Während der Überrest – und dazu gehören ausdrücklich auch die zehn Stämme – auf die Erlösung durch den HERRN wartet, verharrt er im Gebet. Dreimal wird gebetet: „Führe uns zurück und lass dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet werden“ (Verse 3.7.19). Dieses Gebet richtet sich in Vers 3 an „Gott“, in Vers 8 an den „Gott der Heerscharen“ und in Vers 19 an den „HERRN, Gott der Heerscharen“.
Die Benennung Gottes deutet auf eine Zunahme der Offenbarung seiner Macht hin. Dies hat mit der zunehmenden Intensität des Gebets des Überrestes zu tun. Das Gebet des Überrestes lässt sich mit den Worten zusammenfassen: „Lass dein Angesicht leuchten“ (Vers 3). Die Antwort auf dieses Gebet findet sich in Psalm 81.
Wir können den Psalm wie folgt unterteilen:
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in ihrem Gebet vergleicht sich der Überrest mit kraftlosen Schafen, die den Hirten brauchen, um erlöst zu werden (Verse 1.2).
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Sie sehen sich als ein Volk, dessen Gebet wegen seines Zorns nicht zu Gott kommt (Verse 4–6).
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Sie sehen sich auch als einen Weinberg, der von den Ebern (dem König des Nordens) des Waldes zertreten und vom Feuer verbrannt wird (Verse 8–16).
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Deshalb liegt ihre einzige Hoffnung in dem Mann zur Rechten Gottes, der von seiner Macht spricht (Verse 18.19). Er, der gesagt hat: „Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf der Erde“ (Mt 28,18), ist allein in der Lage zu retten (vgl. Off 5,1-10).
Verse 1 | Überschrift
1a Dem Vorsänger, nach „Schoschannim-Edut“. Von Asaph, ein Psalm.
Für den Ausdruck „Vorsänger“ siehe die Erklärung zu Psalm 4,1.
Für den Ausdruck „nach „Schoschannim-Edut““ siehe die Erklärung zu Psalm 45,1 und Psalm 60,1. In Psalm 60 steht „Schuschan“, „Lilie“, in der Einzahl (Ps 60,1). „Edut“ bedeutet „ein Zeugnis“ im Sinne einer Offenbarung, die jemand macht oder die jemand über das, was er erlebt hat, weitergibt. Es ist ein anderes Wort als das Wort „Edut“, „Zeugnis“, das in der Überschrift von Psalm 60 steht.
Für den Ausdruck „von Asaph“ siehe die Erklärung zu Psalm 50,1.