Behandelter Abschnitt Hiob 18,11-15
Verse 11–15 | Angst, Krankheit und Tod
11 Schrecken ängstigen ihn ringsum und scheuchen ihn auf Schritt und Tritt. 12 Seine Kraft wird aufgezehrt werden durch Hunger, und das Verderben steht bereit an seiner Seite. 13 Der Erstgeborene des Todes wird die Glieder seines Leibes fressen, seine Glieder wird er fressen. 14 Seine Zuversicht wird weggerissen werden aus seinem Zelt, und es wird ihn forttreiben zum König der Schrecken. 15 Was nicht sein ist, wird in seinem Zelt wohnen, auf seine Wohnstätte wird Schwefel gestreut werden.
Bildad fährt mit seiner Beschreibung des Schicksals fort, das seiner Meinung nach den Bösewicht ereilt – dessen Beschreibung eindeutig auf Hiob hinweist. Der Böse ist von Schrecken umgeben, die ihn in ständiger Angst halten (Vers 11). Er ist ängstlich und lässt sich dadurch verjagen. Es zehrt an seinen Kräften, ohne dass er etwas zu essen bekommt, um sich zu stärken (Vers 12). Der Hunger quält ihn. Direkt neben ihm, „an seiner Seite“, ist das „Verderben“ bereit, ihn zu überrumpeln. Die Zerstörung wird als Person beschrieben, als wäre sie ein Gefährte, jemand, der Hiob begleitet, dann aber als eine Art Geier, der darauf wartet, dass er untergeht, um sich an ihm zu sättigen. „Der Erstgeborene des Todes“ bedeutet der Mächtigste des Todes (Vers 13; vgl. Ps 78,51; 1Mo 49,3). Bildad sagt damit, dass Hiob von den schrecklichsten und verheerendsten Krankheiten befallen ist, die der Tod je benutzt hat, um einen Menschen zu seiner Beute zu machen. Durch diese Krankheiten wird Hiobs Haut in Stücke gerissen und seine Gliedmaßen werden verzehrt. In seiner Schilderung des Schicksals der Gottlosen sehen wir in Bildad einen Wortkünstler. Gleichzeitig zeigt seine Wortwahl eine kaum zu übertreffende Grausamkeit, um all dies als satirische Waffe gegen das intensive und unschuldige Leiden Hiobs zu gebrauchen.
Und er ist noch nicht fertig. Die Sünden, die er bei Hiob vermutet, sind die Ursache dafür, dass seine Zuversicht auf ein glückliches Leben zu Hause weggerissen wird (Vers 14). Es war eine falsche Zuversicht, denn es gab verborgene Sünden. Deshalb ist er nun auf dem Weg in den Tod, von Bildad, wiederum mit großer Rhetorik, „der König des Schreckens“ genannt. Für Bildad mag das so sein, aber für Hiob, wie wir bereits gesehen haben, ist der Tod kein Schrecken. Auch für uns ist die Furcht vor dem Tod beseitigt, denn der Herr Jesus hat den vernichtet, der die Macht über den Tod hatte, nämlich den Teufel (Heb 2,14).
Wo Hiob wohnte, wohnt jetzt etwas anderes (Vers 15). Wir können an Hunger, Armut und andere Dinge denken, die nicht zu ihm gehörten, als er in Wohlstand lebte. Seine Wohnung wird eine für den Menschen unbewohnbare Wohnung bleiben. Denn „Schwefel“ wird über seine Behausung gestreut werden. Es ist eine ewige Verurteilung, wie sie auch über Sodom und Gomorra kam (5Mo 29,21-23; 1Mo 19,24).