Verse 3 | Anweisungen für Hanani und Hananja
Und ich sprach zu ihnen: Die Tore Jerusalems sollen nicht eher geöffnet werden, als bis die Sonne heiß scheint; und während [die Wachen noch] dastehen, soll man die Türflügel zumachen; und verschließt sie. Und ihr sollt Wachen
von den Bewohnern Jerusalems aufstellen, den einen auf seine Wache und den anderen vor sein Haus.
Nehemia überlässt es nicht der Vorstellung von Hanani und Hananja, wann sie die Tore öffnen müssen. Die Tore dürfen nicht eher geöffnet werden, als „bis die Sonne heiß scheint“, das heißt, bis es vollständig Tag ist. Jede kleinste Spur von Finsternis muss verschwunden sein und alles muss hell ins Licht gestellt sein, bevor jemand in die Stadt Gottes hineingelassen werden kann.
Das ist ein wichtiger Hinweis für das Aufnehmen von jemandem, der ein Teil der örtlichen Gemeinde sein will und das durch das Teilnehmen am Abendmahl ausdrücken möchte. Wir leben in einer Zeit von Verwirrung und Undeutlichkeit über eine Menge von Dingen in der Bibel als Folge der Aushöhlung der biblischen Wahrheiten. Bevor jemand aufgenommen werden kann, um Teil der örtlichen Gemeinde zu sein, muss klar sein, dass er den biblischen Prinzipien dafür entspricht. Diese Prinzipien sind:
Derjenige muss ein Gläubiger sein, der die Sicherheit der Vergebung seiner oder ihrer Sünden hat und also mit dem Heiligen Geist versiegelt ist (1Kor 15,1-4; Eph 1,13). So jemand ist ein Glied am Leib Christi und nur Glieder am Leib Christi können von dessen Einheit Ausdruck geben.
Mit dem vorigen Punkt ist nicht alles gesagt. Gottes Wort gibt Gründe an, warum ein Gläubiger von der Teilnahme am Abendmahl des Herrn, das am Tisch des Herrn gefeiert wird, ausgeschlossen ist. Das ist der Fall, wenn jemand Sünde in seinem Leben zulässt und sie nicht verurteilt. Diese Sünde kann in einem sündigen Lebenswandel bestehen (1Kor 5,1). Diese Sünde kann auch in einer verkehrten Lehre über den Herrn Jesus und sein Werk bestehen (2Joh 1,9; Gal 5,7-10).
Es ist noch eine Sache wichtig. Wenn auch jemand die gerade genannten Sünden in seinem eigenen Leben nicht zulässt, kann er sich dennoch in einer Gemeinschaft von Gläubigen befinden, in der man diese Sünden wohl zulässt. Wenn in der Gemeinschaft, zu der dieser Gläubige gehört, keine Zucht über die Sünde ausgeübt wird, sieht Gott diese Gemeinschaft als ein Ganzes, das vom Sauerteig durchsäuert ist (2Joh 1,10.11). Auf den Auftrag „tut den Bösen von euch selbst hinaus“ (1Kor 5,13b) wird nicht
gehört. In dieser Situation gilt die Anweisung: „Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit!“ (2Tim 2,19b).
Wenn das Ganze durch den Sauerteig durchsäuert ist, ist es für einen Gläubigen unmöglich, sich davon rein zu bewahren. Alle, die sich dort befinden, sieht der Herr als mit der nicht verurteilten Sünde verbunden und daher ungeeignet, um das Abendmahl an seinem Tisch zu feiern. Keine einzige Form von Sünde kann mit dem Namen des Herrn verbunden werden.
Es muss göttliche Sorgfalt darauf verwendet werden, dass jemand, der am Abendmahl teilnehmen möchte, von neuem geboren ist. Dies gilt auch für die Lehre und die Verbindungen, die so jemand hat. Wenn diese Sorge unterlassen wird, wird es schnell um den reinen und heiligen Charakter einer Gemeinschaft von Gläubigen, die zum Namen des Herrn Jesus versammelt sind, geschehen sein. Die Absonderung vom Bösen der (christlichen) Welt wird nicht aufrechterhalten, wenn den Menschen der freie Zugang gestattet wird und keine Sorgfalt darin besteht. Daher ist der Dienst der Torhüter notwendig. Das heißt nicht, dass sie als Inquisitoren auftreten sollen. Es geht um Gemeinschaft. Die kann nicht mit Vertrauen und in Einheit gelebt werden, wenn keine Untersuchung stattfindet.
Es ist notwendig, vollkommen Klarheit zu haben, dass jemand die Bibel als unfehlbares Wort Gottes und die Person und das Werk des Herrn Jesus, dem fleischgewordenen Wort, annimmt. Der Herr wird durch ein Gespräch, das in Offenheit, gegenseitigem Vertrauen und in Abhängigkeit von Ihm geführt wird, sicher die gewünschte Klarheit geben.
Es ist wichtig, dass jeder „auf seiner Wache“ steht. Jedes Mitglied des Volkes hat eine eigene Aufgabe. Die muss auch an dem Ort ausgeführt werden, der dafür vorgesehen ist (vgl. 2Kor 10,13-15). Die, die mit einer besonderen Verantwortung betraut sind, was in die Stadt Gottes, ein Bild der örtlichen Gemeinde, einund ausgeht, müssen sich darauf konzentrieren und nicht auf andere Dinge. Für diese anderen Dinge hat der Herr wieder andere berufen.
Das Bewachen der Mauer gehört zu den Aufgaben von jedem, der in der Stadt Gottes wohnt. Die Wachtposten sind gewöhnliche Mitglieder des Volkes. Wachsamkeit ist für jedes Mitglied von Gottes Volk geboten, nicht nur für die, die eine besondere Sorge für die Herde tragen. Alle zusammen sind verantwortlich für die Sicherheit der Stadt. Die Sicherheit wird am besten garantiert, wenn jeder seinen Posten in Verbindung mit seinem eigenen Haus bezieht. Dort ist die erste Sorge, dass keine Eindringlinge kommen. Wer das Böse aus seinem Haus fernhält, hält es aus der Stadt fern. Die Stadt ist das, was die Einwohner zusammen daraus machen.
Der Zustand der örtlichen Gemeinde ist einfach der Zustand von allen, die ein Teil davon sind. Wenn in den Familien keine Zucht geübt wird, wird sie auch in der Gemeinde nicht ausgeübt werden.