Verse 10 | Noch eine List
Und ich kam in das Haus Schemajas, des Sohnes Delajas, des Sohnes Mehetabeels, der sich eingeschlossen hatte. Und er sprach: Lass uns im Haus Gottes, im Innern des Tempels, zusammenkommen und die Türen des Tempels verschließen, denn sie werden kommen, um dich zu ermorden. Und zwar werden sie bei Nacht kommen, um dich zu ermorden.
Listen von Menschen außerhalb des Volkes sind von vornherein verdächtig, muss sich der Feind nach allen vergeblichen Versuchen gedacht haben. Dann müssen wir es bei der nächsten List einmal mit einem Volksgenossen Nehemias versuchen, der sich als Freund ausgibt. Er muss Nehemia soweit bringen, dass er etwas tut, was gegen das Gesetz Gottes verstößt: den Tempel betreten.
Aber wie sollten sie Nehemia dazu bringen können? Sie werden ihn unter dem Vorwand, ihn vor den bösen Plänen des Feindes zu beschützen, dorthin locken. Wer würde sich dafür eignen, Nehemia diese Geschichte mit einer vernünftigen Chance auf Erfolg zu verkaufen? Sie finden in Schemaja jemanden, der ihrem Profil entspricht.
Schemaja scheint in Jerusalem zu wohnen. Sein Vater und Großvater werden auch genannt. Er scheint sich in seinem Haus eingeschlossen zu haben, wodurch er verhindert ist, selbst zu Nehemia zu gehen. Will er damit den Eindruck verstärken, dass er selbst Angst vor dem Feind hat, um seine Geschichte glaubwürdiger zu machen? In jedem Fall kommt Nehemia zu ihm, möglicherweise hat Schemaja ihn rufen lassen.
In seiner Geschichte verbindet Schemaja sein eigenes Schicksal mit dem von Nehemia. Alles macht den Anschein, dass echte Sorge um Nehemia da ist. Schemaja ist ein Volksgenosse aus einer bekannten Familie. Er scheint selbst auch unter dem Feind zu leiden. Er scheint auch in Sorge um das Schicksal Nehemias zu sein und ist jemand, dem Nehemia offenbar vertraut. So jemand macht einen Vorschlag, der ehrlich und akzeptabel erscheint. Das ist eine List, die sehr schwer zu durchschauen ist.
Unter einem frommen Deckmantel versucht der Feind, Nehemia zu einer Handlung zu bringen, die gegen Gottes Wort ist. Der Wolf kommt in Schafskleidern, der Satan kommt als ein Engel des Lichts. Der Mann, der auf Nehemia zukommt, gibt sich als Prophet aus. Er sagt voraus, was Nehemia erwartet. Er bietet ihm auch einen Ausweg, sodass er der Gefahr entkommen kann. Er spielt auf die Angst an, die Nehemia um sein Leben haben könnte.