Verse 3 | Die Antwort Nehemias
Und ich sandte Boten zu ihnen und ließ [ihnen] sagen: Ich führe ein großes Werk aus und kann nicht hinabkommen. Warum sollte das Werk ruhen, wenn ich es ließe und zu euch hinabkäme?
Die Antwort Nehemias ist deutlich. Er lässt sagen, dass er „nicht hinabkommen kann“. Darin liegt die Bedeutung, dass er, um zu ihnen zu gehen, einen Weg nach unten gehen würde. Das ist hier kein Bild von Selbsterniedrigung, sondern ein Verlassen des Weges, von dem der Herr will, dass wir ihn gehen (vgl. Jona 1,3; Lk 10,30).
Das Tal von Ono wird auch „Tal der Handwerker“ (Neh 11,35) genannt. Der Ort, wo Gott wohnt und wo Er angebetet werden möchte, kann nicht ohne Schaden gegen künstlerisch bedachte Werke von Menschen eingetauscht werden, von welcher Form auch immer. Gott möchte, dass wir Ihm auf seiner Ebene dienen und nicht auf der Ebene eines durch den Menschen gebildeten Gottesdienstes.
Nehemia sagt nicht, dass er mit dem Wiederaufbau der Mauer beschäftigt ist, sondern dass er „ein großes Werk ausführt“. Er deutet damit an, dass es ein wichtiges Werk ist. Wer von Gott ein großes Werk als Auftrag erhalten hat, darf sich nicht nach unten ziehen lassen auf das Niveau des Denkens und Handelns der Welt. Sich nach dem zu orientieren, was Ungläubige über das zu sagen haben, was wir für den Herrn tun, würde Verzögerung und Schaden für Gottes Werk bedeuten.
Der Feind sieht in dem Dienst Gottes eine enorme Bedrohung für seinen selbstgeformten Gottesdienst, der ihm Wohlstand verschafft. Das Einführen von wahrem Gottesdienst stellt eine Bedrohung für diesen Wohlstand dar. In geistlicher Hinsicht sehen die Pharisäer diese Bedrohung in dem Herrn Jesus. Sie sehen, wie ihre Macht über das Volk zerfällt (Joh 11,48; 12,19). In materieller Hinsicht sehen die Hersteller der Götzenbilder in Ephesus diese Bedrohung in der Predigt des Apostels Paulus (Apg 19,23-40).
Wer von der Wichtigkeit des Auftrags Gottes durchdrungen ist, darf sich nicht aufhalten lassen (vgl. Lk 10,3.4). Auch der Herr Jesus hat sich nicht durch die verkehrten Ansprüche seiner Familie aufhalten lassen (Mk 3,31-35).
Jedes Werk, das mit der Verteidigung der Wahrheit von Gottes Wort und dem Zeugnis für Ihn zu tun hat, ist ein großes Werk. Von der Verteidigung davon dürfen wir uns unter keinen Umständen abbringen lassen. Der Feind hat zahllose Mittel und unternimmt unzählige Versuche, uns vom Werk abzuhalten, das der Herr uns aufgetragen hat. Wir müssen darauf achten, dass wir dieses Werk tun (vgl. Kol 4,17).