Behandelter Abschnitt Esra 1,5-6
Verse 5.6 | Wer gehen will
5 Und die Häupter der Väter von Juda und Benjamin machten sich auf, und die Priester und die Leviten, jeder, dessen Geist Gott erweckte, hinaufzuziehen, um das Haus des HERRN in Jerusalem zu bauen. 6 Und alle, [die] um sie her [wohnten], unterstützten sie mit silbernen Geräten, mit Gold, mit Habe und mit Vieh und mit Kostbarkeiten, außer allem, was freiwillig gegeben wurde.
„Die Häupter der Väter” (Vers 5) repräsentieren Gläubige, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Im Falle einer Erweckung ist es auch notwendig, dass es Menschen gibt, die die Führung übernehmen. Sie geben Führung auf dem Weg des Glaubens und andere dürfen folgen auf dem Weg, den sie bahnen. In der örtlichen Gemeinde sind sie es, die den Gläubigen den Weg zeigen, um geistlich und praktisch zu verwirklichen, sich in seinem Namen zu versammeln. Sie belehren darüber und zeigen es in ihrem Leben. Es ist gut, ihre Gesellschaft aufzusuchen und mit ihnen hinaufzuziehen.
Es gibt auch „die Priester und die Leviten”. Das sind diejenigen, die den Dienst für Gott im Blick haben. Sie konnten in Babel keinen Opferdienst tun, denn dort gibt es keinen Tempel. Dieser stand in Jerusalem und wurde zerstört und sie selbst wurden als Gefangene weggeführt. Nun aber ist der königliche Befehl erteilt, den Tempel wiederaufzubauen. Dieser wird ihnen wieder ermöglichen, Opferdienste nach den Gedanken Gottes auszuüben.
Es ist notwendig, dass beide Elemente bei einer Erweckung vorhanden sind. Heute ist der priesterliche Dienst das Vorrecht eines jeden Kindes Gottes und beschränkt sich nicht, wie in Israel, auf eine besondere Klasse.
Gleiches gilt für den Levitendienst. Jeder Gläubige hat in der Gemeinde eine Aufgabe.
Jeder Gläubige ist ein Priester. Darin gibt es keinen Unterschied. Jeder Gläubige ist auch ein Levit. Darin gibt es wohl einen Unterschied, denn jeder Gläubige hat eine andere Aufgabe. Die eine Aufgabe ist nicht größer oder wertvoller als die andere, sondern jeder Gläubige ist eine Ergänzung zum anderen.
Die Tatsache, dass die Häupter der Familien und die Priester und die Leviten nach Jerusalem ziehen, um das Haus des HERRN zu bauen, ist keine eigenmächtige Handlung. So wie der HERR den Geist des Kores erweckt hat, um zu einer Rückkehr nach Jerusalem für den Wiederaufbau des Tempels aufzurufen (Vers 1), so ist auch das Hinaufziehen der drei Gruppen die Folge seines Wirkens. Eine Erweckung ist immer das Werk Gottes und nicht das Ergebnis von Überlegungen und Absprachen der Menschen.
Obwohl auch Personen aus anderen Stämmen dabei sind, geht es hauptsächlich um Menschen aus den zwei Stämmen Juda und Benjamin. Christus wird ihren Nachkommen bei seinem ersten Kommen auf der Erde vorgestellt mit dem traurigen Resultat, dass Er von ihnen verworfen wird. Die Tatsache, dass es sich hauptsächlich um Angehörige dieser zwei Stämme handelt, zeigt auch, dass es sich bei dieser Rückführung nicht um eine nationale Wiederherstellung handelt. Die Wiederherstellung der zehn Stämme geschieht erst, wenn Christus zum zweiten Mal erscheint (Hes 20,33-44; Jer 31,6-14).
Es gibt keinen Geist der Verurteilung oder Feindschaft oder Eifersucht zwischen denen, die gehen und denen, die bleiben (Vers 6). Diejenigen, die zurückbleiben, geben denen, die gehen, alle möglichen Dinge mit. Obwohl die Umstände ganz anders sind, erinnert uns das, was hier geschieht, an den Auszug des Volkes aus der Sklaverei in Ägypten. Da geben die Ägypter dem ausziehenden Volk auch alle möglichen Gegenstände mit (2Mo 12,35.36).