Behandelter Abschnitt 2Chr 35,10-16
Verse 10–16 | Die Zubereitung der Opfer
10 Und der Dienst wurde eingerichtet; und die Priester standen an ihrem Standort und die Leviten in ihren Abteilungen, nach dem Gebot des Königs. 11 Und sie schlachteten das Passah; und die Priester sprengten [das Blut] aus ihrer Hand, und die Leviten zogen die Haut ab. 12 Und sie taten die Brandopfer beiseite, um sie den Klassen der Vaterhäuser der Kinder des Volkes zu geben, um sie dem HERRN darzubringen, wie im Buch Moses geschrieben steht; und ebenso [taten sie] mit den Rindern. 13 Und sie brieten das Passah am Feuer nach der Vorschrift; und die geheiligten Dinge kochten sie in Töpfen und in Kesseln und in Schüsseln und verteilten sie eilends an alle Kinder des Volkes. 14 Und danach bereiteten sie für sich und für die Priester; denn die Priester, die Söhne Aarons, waren mit dem Opfern der Brandopfer und der Fettstücke bis zur Nacht beschäftigt; und so bereiteten die Leviten für sich und für die Priester, die Söhne Aarons. 15 Und die Sänger, die Söhne Asaphs, waren an ihrem Standort, nach dem Gebot Davids und Asaphs und Hemans und Jeduthuns, des Sehers des Königs; und die Torhüter waren an jedem Tor: Sie hatten nicht nötig, von ihrem Dienst zu weichen, weil ihre Brüder, die Leviten, für sie bereiteten. 16 Und so wurde der ganze Dienst des HERRN an jenem Tag eingerichtet, um das Passah zu feiern und die Brandopfer auf dem Altar des HERRN zu opfern, nach dem Gebot des Königs Josia.
Nun, da die Priester, die Leviten und der Dienst vorbereitet sind, kann das Passahfest abgehalten werden. Dazu nehmen alle ihre Plätze nach dem Gebot des Königs ein (Vers 10). So stehen sie dort zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, mit den richtigen Opfern und der richtigen Herzensgesinnung. Wenn wir das Abendmahl feiern, muss es auch so geschehen, wie der Herr Jesus gesagt hat, an dem Ort, an dem Er ist, in der Weise, wie Er will, und mit der richtigen Gesinnung. Wir sollen gut verstehen, dass das Mahl des Herrn keine gewöhnliche menschliche Mahlzeit ist. Wenn wir das bedenken, wird es uns vor dem Fehlverhalten bewahren, wegen dessen Paulus die Korinther ermahnen muss (1Kor 11,20.21).
Die Schlachtung des Passahlamms ist eine ernste Angelegenheit (Vers 11). Der Tod eines unschuldigen, fleckenlosen Tieres und das Vergießen von Blut erinnern daran, was für die Erlösung des Volkes aus Ägypten notwendig war. Es ist ein Bild des großen Opfers Christi, durch dessen Blut wir von der Macht der Sünde erlöst werden (1Pet 1,18.19). Das Abziehen der Häute geschieht, um bestimmte Teile des Opfers dem HERRN zu opfern und andere Teile dem Volk zum Essen zu geben (Vers 12).
Die Teile des Opfers werden auf unterschiedliche Weise behandelt (Vers 13). Das Passahlamm wird gebraten, aber die geheiligten Teile, also die Teile, die für das Volk bestimmt sind, werden in verschiedenen Gefäßen gekocht (2Mo 12,8.9; 5Mo 16,7). Nach dem Kochen wird das Fleisch schnell an das feiernde Volk verteilt, danach kann die Mahlzeit beginnen.
Was gebraten wird, ist dem Feuer ausgesetzt. Das weist auf Christus hin, der im Feuer des Gerichtes Gottes stand. Bei der Zubereitung der Teile des Opfers, die dem einfachen Volk gegeben werden, geht es um die Wertschätzung des Volkes für das Werk Christi. Diese Wertschätzung bedeutet, dass sich das Volk Gottes von Christus nährt.
Die Priester waren so sehr damit beschäftigt, die Brandopfer zu opfern, dass die Leviten das Passahlamm für sie vorbereiten müssen (Vers 14). Hier sehen wir eine schöne Zusammenarbeit im Dienst für den HERRN. Wie bereits gesagt, kennen wir heute keinen Unterschied zwischen Priestern und Leviten. Alle Gläubigen sind Priester vor Gott, und alle dienen ihm auch als Leviten mit der unterschiedlichen Aufgabe, die jeder von ihnen hat. Als Leviten sind wir damit beschäftigt, unsere priesterliche Aufgabe umso besser auszuüben, um bessere Anbeter zu werden.
In Vers 15 wird die Feier des Passahfestes durch Gesang erweitert. Bei der ersten Feier des Passahfestes, beim Auszug aus Ägypten (2Mo 12,1-12), wird nicht gesungen. Singen ist Teil des Abendmahls. Wir gedenken des Herrn und verkünden seinen Tod. Gleichzeitig sind wir froh, dass Er es getan hat und dass das Werk vollbracht wurde, durch das Gott verherrlicht wurde und wir gerettet wurden und so viele Segnungen erhalten haben. Wir können nicht anders, als ihn dafür zu loben und zu preisen. Der Kelch des Abendmahls wird daher als „der Kelch der Segnung, den wir segnen“ oder „der Kelch des Lobpreises, den wir preisen“ (1Kor 10,16a) bezeichnet.
Die Torhüter bleiben auf ihrem Posten. Während sie ihren Dienst treu verrichten, erhalten sie ihren Anteil am Passahlamm, „weil ihre Brüder, die Leviten, für sie bereiteten“. Hier sehen wir, dass wir, während wir für den Herrn tätig sind, uns von ihm nähren können. Es besteht die Gefahr, dass wir durch unseren Eifer vergessen, uns vom Herrn zu nähren. Er ist die wahre Kraft für unseren Dienst.
Vers 16 ist die Zusammenfassung des vorhergehenden Abschnitts. Der Ausdruck „der ganze Dienst des HERRN“ bedeutet, dass es sich nicht um einen Dienst von Menschen handelt. Es ist zwar ein Dienst durch Menschen. Sie müssen jedoch ihren Dienst in der vorgeschriebenen Weise leisten. Es geschieht „an jenem Tag“, dem vom HERRN bestimmten Tag, an dem das Passahfest gefeiert werden soll. Es geschieht auch „auf dem Altar des HERRN“ und nicht auf einem Altar von Menschen. Schließlich geschieht alles „nach dem Gebot des Königs Josia“. Josia ist der gottesfürchtige Führer, der seinem Volk die richtigen Anweisungen gibt. Es ist heute auch notwendig, dass die Führer im Volk Gottes dem Volk die richtigen Anweisungen aus Gottes Wort geben.