Behandelter Abschnitt 2Chr 34,23-28
Verse 23–28 | Die Botschaft der Prophetin Hulda
23 Und sie sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Sagt dem Mann, der euch zu mir gesandt hat: 24 So spricht der HERR: Siehe, ich will Unglück bringen über diesen Ort und über seine Bewohner: alle Flüche, die in dem Buch geschrieben sind, das man vor dem König von Juda gelesen hat. 25 Weil sie mich verlassen und anderen Göttern geräuchert haben, um mich zu reizen mit allen Machwerken ihrer Hände, so hat mein Grimm sich über diesen Ort ergossen, und er wird nicht erlöschen. 26 Zum König von Juda aber, der euch gesandt hat, um den HERRN zu befragen, zu ihm sollt ihr so sprechen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Die Worte betreffend, die du gehört hast – 27 weil dein Herz weich geworden ist und du dich vor Gott gedemütigt hast, als du seine Worte über diesen Ort und über seine Bewohner hörtest, und du dich vor mir gedemütigt und deine Kleider zerrissen und vor mir geweint hast, so habe ich es auch gehört, spricht der HERR. 28 Siehe, ich werde dich zu deinen Vätern versammeln, und du wirst zu deinen Gräbern versammelt werden in Frieden, und deine Augen sollen all das Unglück nicht ansehen, das ich über diesen Ort und über seine Bewohner bringen werde. – Und sie brachten dem König Antwort.
Hulda beginnt ihre Botschaft, indem sie direkt auf ihren Ursprung hinweist (Vers 23). Was sie sagt, sind nicht ihre Worte, sondern die Worte „des HERRN, des Gottes Israels“. Das kann nur jemand sagen, der wirklich die Worte des HERRN spricht. Leider kommt es heute oft vor, dass diese Worte von Menschen geäußert werden, die nur zu ihrem eigenen Nutzen handeln (Hes 13,7).
Hulda richtet die Worte des HERRN an den „Mann, der euch zu mir gesandt hat“. Von Josia wird als „Mann“ gesprochen, nicht als König. In der
Gegenwart des HERRN gibt es keinen Platz für die Bedeutung des Menschen.
In Vers 24 spricht Hulda zum zweiten Mal die Worte „so spricht der HERR“ aus. Jetzt sind sie die Einführung in das, was der HERR tun wird und warum Er es tun wird (Vers 25). Obwohl Josia den Tempel wiederherstellte, hat sich das Volk nicht von Herzen und mit Buße von seinem Götzendienst zum HERRN bekehrt. Das Volk hat den HERRN verlassen, und deshalb ist das Gericht unabwendbar.
Dann hat sie ein persönliches Wort für Josia (Vers 26). Sie stellt dabei fest, dass Josia seine Diener gesandt hat, „um den HERRN zu befragen“. Solche Maßnahmen werden vom HERRN sehr geschätzt und Er nimmt sie mit Freude zur Kenntnis. Das persönliche Wort für Josia wird mit den Worten eingeleitet, die Hulda bereits zweimal geäußert hat. Der HERR schätzt nicht nur die Tatsache, dass Josia ihn befragen will, sondern Er sieht auch den Zustand seines Herzens (Vers 27; vgl. 1Kön 21,20-29).
Der Zustand des Herzens von Josia wurde offensichtlich, als er die Worte des HERRN hörte. Es hat ihn zur Demütigung vor dem Angesicht Gottes gebracht. Dabei hat er als äußeres Zeichen seine Kleider zerrissen und vor Gottes Angesicht geweint. Ein Herz, das vor Ihm weich geworden ist, das zeigt auch dieses Weichgewordensein und diese Demut. Wir können unsere Kleider zerreißen und weinen, ohne wirklich Buße zu tun. Bei Josia ist alles echt.
Aus diesem Grund gibt der HERR Josia eine persönliche Verheißung (Vers 28). Diese Verheißung ist, dass er nichts von all dem Unheil sehen wird, das der HERR über Jerusalem bringen wird (vgl. Jes 57,1.2; 2Chr 32,26). Bevor die Gerichte kommen, wird Josia durch den HERRN mit seinen Vätern vereint und in Frieden begraben worden sein. Wir können dies auf die Wegnahme der Gemeinde von der Erde anwenden, bevor Gott seine Gerichte über die Erde kommen lässt (Off 3,10; 1Thes 1,9.10).
Als Hulda ausgesprochen hat, überbringen die Diener Josia die Nachrichten. Das bringt ihn wieder zum Handeln. Daraus ersehen wir, dass Josia die Worte Huldas als Worte des HERRN annimmt. Sie hat dreimal gesagt: „So spricht der Herr“, und Josia erkennt das an.