Behandelter Abschnitt 2Chr 34,19-22
Verse 19–22 | Die Auswirkung
19 Und es geschah, als der König die Worte des Gesetzes hörte, da zerriss er seine Kleider. 20 Und der König gebot Hilkija und Achikam, dem Sohn Schaphans, und Abdon, dem Sohn Michas, und Schaphan, dem Schreiber, und Asaja, dem Knecht des Königs, und sprach: 21 Geht hin, befragt den HERRN für mich und für die Übriggebliebenen in Israel und in Juda wegen der Worte des aufgefundenen Buches. Denn groß ist der Grimm des HERRN, der sich über uns ergossen hat, weil unsere Väter das Wort des HERRN nicht gehalten haben, um nach allem zu tun, was in diesem Buch geschrieben steht. 22 Da gingen Hilkija und diejenigen, die der König [gesandt hatte], zur Prophetin Hulda, der Frau Schallums, des Sohnes Tokhats, des Sohnes Hasras, des Hüters der Kleider; sie wohnte aber in Jerusalem im zweiten Stadtteil; und sie redeten auf diese Weise zu ihr.
Als Josia das Wort Gottes hört, ist er sofort beeindruckt (Vers 19). Josia zeigt den wahren Geist der Reformation. Wer vom Wort berührt worden ist, wird fragen, was er tun soll (Apg 2,37). Wenn das Wort Gottes zu uns kommt und wir sehen, dass es Dinge in unserem Leben gibt, die nicht richtig sind, sollten wir nicht so reagieren, wie es Josias Sohn Jojakim tut. Er schneidet das Wort in Stücke, er zerreißt das Wort und nicht seine Kleider (Jer 36,23.24). Josia reagiert anders. Er zerreißt seine Kleidung. Das Wort wirkt in ihm (1Thes 2,13).
Das Wort, das achthundert Jahre vorher von Mose gegeben wurde (Vers 14), hat nichts von seiner Kraft verloren. Es hat seine volle Wirkung auf Josia. Das liegt daran, dass Josia sich davor beugt. Er sagt nicht: „Dies ist nicht mehr für unsere Zeit, es hat uns heute nichts mehr zu sagen.“ Nein, er ist vom Wort überzeugt und weiß, dass es immer noch seine volle Bedeutung hat.
Josia ergreift sofort Maßnahmen. Wenn Gottes Wort zu uns kommt und
wir uns dessen bewusst sind, wird es uns zum Handeln veranlassen. Josia
will wissen, was der HERR will, und weist einige Diener an, zu Ihm zu
gehen und Ihn zu befragen (Verse 20.21a). Wir lesen von seiner
Motivation (Vers 21b). Josia sieht, dass Gott sie wegen der Untreue des
Volkes richten muss. Diese Untreue ist das Ergebnis der Nichtbeachtung
von Gottes Wort. Da vom göttlichen Grimm gesprochen wird, wurde
möglicherweise aus dem fünften Buch Mose gelesen (vgl.
Dieser Grimm oder Zorn sind kein Grund für Josia zu resignieren. Es gibt einen Weg zur Wiederherstellung. Er weiß, dass er von der Prophetin Hulda (Vers 22) darüber Weisung erfahren kann. Die geistliche Kraft liegt bei einer Frau, wie in der Zeit der Richter bei Debora (Ri 4,4.5). Wenn das der Fall ist, bedeutet das, dass sich Gottes Volk weit von ihm entfernt hat.
Hulda lebt in einem neuen Stadtteil Jerusalems, wahrscheinlich in einem unscheinbaren Haus, vielleicht in einem, wie wir es nennen, „Reihenhaus“. Sie ist mit dem „Hüter der (Priester-) Kleider“ verheiratet. Die Kleidung spricht von unseren Gewohnheiten, was die Menschen von uns sehen. Spricht dies nicht davon, wie das Wort Gottes in unserem Leben sichtbar werden soll, dass Christus sich in unserem Leben bezeugt? Ist es nicht Gottes Absicht, dass wir die Lehre von Christus durch unser Leben schmücken (Tit 2,10b)?