Behandelter Abschnitt 2Chr 34,29-33
Verse 29–33 | Die Reaktion Josias
29 Und der König sandte hin und versammelte alle Ältesten von Juda und von Jerusalem. 30 Und der König ging in das Haus des HERRN hinauf, und alle Männer von Juda und die Bewohner von Jerusalem und die Priester und die Leviten und alles Volk, vom Größten bis zum Kleinsten; und man las vor ihren Ohren alle Worte des Buches des Bundes, das im Haus des HERRN gefunden worden war. 31 Und der König stand auf seinem Standort und schloss den Bund vor dem HERRN, dem HERRN nachzuwandeln und seine Gebote und seine Zeugnisse und seine Satzungen zu halten mit seinem ganzen Herzen und mit seiner ganzen Seele, um die Worte des Bundes zu tun, die in diesem Buch geschrieben sind. 32 Und er ließ alle [in den Bund] treten, die sich in Jerusalem und in Benjamin befanden. Und die Bewohner von Jerusalem taten nach dem Bund Gottes, des Gottes ihrer Väter. 33 Und Josia tat alle Gräuel weg aus allen Ländern, die den Kindern Israel gehörten; und er hielt alle an, die sich in Israel befanden, dem HERRN, ihrem Gott, zu dienen. Alle seine Tage wichen sie nicht ab von der Nachfolge des HERRN, des Gottes ihrer Väter.
Die Wirkung der göttlichen Botschaft auf das Herz Josias besteht darin, dass er das ganze Volk dazu führt, die Bundesbeziehung mit dem HERRN zu erneuern. Er lässt alle Ältesten von Juda und Jerusalem kommen (Vers 29). Dann geht er, der König, voraus in das Haus des HERRN (Vers 30). Das ganze Volk, aus allen Schichten und aus allen Altersgruppen, folgt ihm.
Josia liest das ganze Wort, das gefunden wird, vor. Er nimmt sich die Zeit dafür und das Volk auch. Wieder wird betont, dass das Buch „im Haus des HERRN gefunden worden war“. Die Zeit vor den Endgerichten ist gekennzeichnet durch die Organisation von Zusammenkünften rund um das Wort Gottes (Heb 10,25). Jeder, ob jung oder alt, braucht immer das Wort, vor allem aber in Krisenzeiten. Das Haus des HERRN ist nicht nur die Stätte des Gottesdienstes, sondern auch die Stätte der Lehre (vgl. Lk 21,37a).
Nach dem Vorlesen stellt sich der König „auf seinen Standort“ (vgl. 2Kön 23,3), wobei wir vielleicht an die Erhöhung, die Salomo gemacht hat (2Chr 6,13), denken. Zuerst schließt Josia selbst einen Bund vor dem HERRN
(Vers 31). Damit verpflichtet er sich, dem HERRN zu folgen und ihm von ganzem Herzen und mit ganzer Seele zu gehorchen. Dann bezieht er Jerusalem und Benjamin in den Bund ein (Vers 32) und verpflichtet auch jeden, der in Israel wohnt, dem HERRN zu dienen (Vers 33). Der Ursprung der Erweckung liegt im Herzen Josias. Das Volk wird von ihm verpflichtet, Stellung zu beziehen und zu dienen. Der Unterschied zwischen dem Herzen Josias und dem Herzen des Volkes wird nach dem Tod Josias deutlich.
Es ist immer Josia, der für das Volk handelt. Er bringt alle aus den zwölf Stämmen, über die er Autorität hat, in diesen Bund ein. Es funktioniert jedoch nur so lange, wie er lebt. Im Buch Jeremia wird deutlich, dass die Reformation Josias nur eine äußerliche Wirkung im Leben und in den Häusern der Glieder des Volkes Gottes hatte. Dass das Volk nicht abweicht, ist keine Herzensangelegenheit. Sie heucheln. In Wirklichkeit sind sie weit vom HERRN entfernt (Jer 3,10). Josia repräsentiert also in seiner Person den Überrest, der in einer Zeit des Abfalls treu bleibt.
Dennoch ist eine äußere Wiederherstellung besser als keine Wiederherstellung. Eine äußere Wiederherstellung hat Auswirkungen auf das öffentliche Leben. Wir sehen, dass Josia alle Gräuel aus Israel entfernt. Solange Josias inspirierende Führung vorhanden ist, folgt das Volk. Nach seinem Tod wird deutlich, dass selbst seine eigene Familie nicht vom Geist Gottes berührt wurde. Gute Könige sind ein Abbild des großen Sohnes Davids. In ihnen sehen wir auch Beispiele wahrer geistlicher Leiterschaft, um das Volk zu einem Wandel in Übereinstimmung mit Gott zu bringen.