Behandelter Abschnitt 2Chr 9,13-28
Verse 13–28 | Salomos Reichtum
13 Und das Gewicht des Goldes, das bei Salomo in einem Jahr einging, war 666 Talente Gold, 14 außer dem, was die Händler und die Kaufleute brachten; und alle Könige von Arabien und die Statthalter des Landes brachten Salomo Gold und Silber. 15 Und der König Salomo machte 200 Schilde aus getriebenem Gold: 600 [Sekel] getriebenes Gold zog er über jeden Schild; 16 und 300 Tartschen aus getriebenem Gold: 300 [Sekel] Gold zog er über jede Tartsche; und der König tat sie in das Libanon-Waldhaus. 17 Und der König machte einen großen Thron aus Elfenbein und überzog ihn mit reinem Gold. 18 Und sechs Stufen waren an dem Thron und ein goldener Fußschemel, die an dem Thron befestigt waren; und Armlehnen waren auf dieser und auf jener Seite an der Stelle des Sitzes, und zwei Löwen standen neben den Armlehnen; 19 und zwölf Löwen standen dort auf den sechs Stufen, auf dieser und auf jener Seite. Derartiges ist nicht gemacht worden in irgendeinem Königreich. 20 Und alle Trinkgefäße des Königs Salomo waren aus Gold, und alle Geräte des Libanon-Waldhauses waren aus geläutertem Gold; das Silber wurde für nichts geachtet in den Tagen Salomos. 21 Denn die Schiffe des Königs fuhren nach Tarsis mit den Knechten Hurams; einmal in drei Jahren kamen Tarsis-Schiffe, beladen mit Gold und Silber, Elfenbein und Affen und Pfauen. 22 Und der König Salomo war größer an Reichtum und Weisheit als alle Könige der Erde. 23 Und alle Könige der Erde suchten das Angesicht Salomos, um seine Weisheit zu hören, die Gott in sein Herz gegeben hatte. 24 Und sie brachten jeder sein Geschenk: Geräte aus Silber und Geräte aus Gold und Gewänder, Waffen und Gewürze, Pferde und Maultiere, jährlich die Gebühr des Jahres. 25 Und Salomo hatte 4000 Stände für Pferde und Wagen und 12000 Reiter; und er verlegte sie in die Wagenstädte und zum König nach Jerusalem. 26 Und er war Herrscher über alle Könige, vom Strom an bis zum Land der Philister und bis zur Grenze Ägyptens. 27 Und der König machte das Silber in Jerusalem den Steinen gleich, und die Zedern machte er an Menge den Maulbeerfeigenbäumen gleich, die in der Niederung sind. 28 Und man führte Pferde aus für Salomo aus Ägypten und aus allen Ländern.
Salomo erhält jährlich nicht weniger als 666 Talente Gold (Vers 13). Daneben verfügt er über weitere Einkünfte durch Handel und Einkünfte aus Geschenken „aller Könige von Arabien“ (Vers 14). Auch die Statthalter oder Gouverneure tragen zum Einkommen Salomos bei. Der Reichtum Salomos ist enorm, aber nicht vollständig. Dies lässt sich aus dem Gewicht des Goldes ableiten, das ihm in einem Jahr zufließt, nämlich 666 Talente. Diese Zahl ist „eines Menschen Zahl“ (Off 13,18) und zeigt Schwäche an, während die Zahl Sieben Vollkommenheit anzeigt.
Aus dem Gold fertigt Salomo große und kleine Schilde an (Verse 15.16). Die großen Schilde schützen den ganzen Körper; die kleinen Schilde sollen als Statussymbole dienen. Insgesamt fertigt er fünfhundert Schilde mit einem Gesamtgewicht von etwa 2400 Kilogramm Gold an. Salomo legt alle
Schilde „in das Libanon-Waldhaus“, wodurch dieses Haus in ein (Waffen-) Arsenal verwandelt wird (vgl. Jes 22,8).
Man könnte sagen, dass der Thron den Höhepunkt der ganzen Beschreibung der Herrlichkeit Salomos bildet (Verse 17–19). Es ist ein beeindruckender Thron. Es gibt sechs Stufen hinauf und den Fußschemel, wobei der Thron dann auf der siebten Stufe steht. Die Löwen symbolisieren seine königliche Majestät.
Das mit „Fußschemel“ übersetzte Wort (Vers 18) ist ein Wort, das schwer zu übersetzen ist. Das Wort bezieht sich wahrscheinlich auf etwas, das mit dem Schaf oder dem Lamm zu tun hat. Somit verbindet es das Lamm mit dem Löwen. Das führt uns zu dem Gedanken, den wir auch in Offenbarung 5 finden. Dort wird der Blick des Johannes vom Löwen (Off 5,5) auf das Lamm (Off 5,6a) gerichtet. Das Lamm zeigt den Weg, auf dem Er zum Thron kam: den Weg des Todes.
Die sechs Stufen stellen den Weg dar, den das Lamm gegangen ist, um seinen Platz auf dem Thron einzunehmen. Der siebte Schritt besteht darin, sich auf den Thron zu setzen. Wir können uns die folgenden „Stufen“ oder Schritte vorstellen:
Der Weg des Lammes begann mit dem Ratschluss Gottes.
Die zweite Stufe oder der zweite Schritt auf den Thron ist seine Menschwerdung und der Weg, den Er als Mensch auf der Erde gegangen ist.
Der dritte Schritt ist sein Tod. Auch diese Stufe musste erklommen werden.
Der vierte Schritt ist seine Auferstehung.
Der fünfte Schritt ist seine Erhöhung zur Rechten Gottes.
Der sechste Schritt ist seine Rückkehr auf die Erde, damit Er hier
den siebten Schritt tun kann, um auf dem Thron seiner Herrlichkeit Platz zu nehmen.
Um den unermesslichen, sprichwörtlichen Reichtum Salomos zu beschreiben, verweist der Chronist auf die goldenen Trinkgefäße und die Gegenstände aus Blattgold im Libanon-Waldhaus (Vers 20). Die Tatsache, dass es nichts aus Silber gibt, dass Silber für nichts geachtet wird, erhöht das Bild von Salomos Reichtum. Viel Reichtum kommt aus Tarsis (Vers 21).
Außer dass Salomo reich an Gold ist, ist er auch reich an Weisheit. Diese Kombination macht ihn „größer … als alle Könige der Erde“ (Vers 22). Alle Könige suchen ihn auch wegen seiner Weisheit auf (Vers 23). Sie kommen nicht mit leeren Händen (Vers 24). Ihre Gaben machen Salomo noch reicher.
Salomo hat auch eine große Anzahl von Ställen für seine vielen Pferde (Vers 25). Er besitzt auch Streitwagen und zwölftausend Reiter. Er platziert diese Verstärkungen in Wagenstädten und auch bei sich selbst in Jerusalem. Die Ausdehnung seines Reiches gemäß der Verheißung, die Abraham gegeben wurde (1Mo 15,18), wird erwähnt (Vers 26). Mit anderen Beispielen wird nochmals der große Reichtum Salomos beschrieben (Vers 27), während darauf hingewiesen wird, dass die Pferde für Salomos Armee aus Ägypten „und aus allen Ländern“ (Vers 28) eingeführt werden. Es zeigt seine Vormachtstellung über alle Königreiche. Die großen Weltreiche sind sozusagen zu Provinzen in seinem Reich geworden.
Die Tatsache, dass Salomo so viel Gold und Pferde hat, scheint im Widerspruch zu der Warnung im Gesetz des Königs zu stehen, dass der König weder übermäßig viel Gold noch viele Pferde anschaffen sollte (5Mo 17,16.17). Es warnt auch davor, sich viele Frauen zu nehmen. Letztere finden wir nicht hier, sondern in 1. Könige. Hier in 2. Chronika brauchen wir die Vermehrung von Gold und Pferden nicht als etwas Falsches ansehen, sondern einfach als eine Verdeutlichung seines Reichtums und seiner Macht.