Behandelter Abschnitt 2Kön 11,1-3
2Kön 11,1-3 | Joscheba verbirgt Joas
1 Und als Athalja, die Mutter Ahasjas, sah, dass ihr Sohn tot war, da machte sie sich auf und brachte alle königlichen Nachkommen um. 2 Aber Joscheba, die Tochter des Königs Joram, die Schwester Ahasjas, nahm Joas, den Sohn Ahasjas, und stahl ihn weg aus der Mitte der Königssöhne, die getötet wurden, und brachte ihn und seine Amme in die Bettenkammer; und so verbargen sie ihn vor Athalja, und er wurde nicht getötet. 3 Und er war sechs Jahre bei ihr im Haus des HERRN versteckt. Athalja aber regierte über das Land.
Hier gehen wir zurück zum Beginn der Regierung Jehus. Wir blicken achtundzwanzig Jahre zurück. Jehu hat gerade Ahasja getötet. Athalja, die Mutter Ahasjas und Tochter von Ahab und Isebel, ergreift die Macht. Sie tötet ihre eigenen Nachkommen. Natürliche Gefühle hat sie offenbar nicht. Sie hat übrigens nicht mehr viel zu töten, weil Jehu bei der Ausführung seines Auftrags gründlich zu Werke gegangen ist.
Hinter dieser Frau steht der Satan selbst, der versucht, Davids Samen zu vernichten, um zu verhindern, dass der Messias geboren wird. Aber es läuft Gott nichts aus der Hand. Joscheba, die Schwester Ahasjas, versteckt den Sohn Ahasjas, Joas, und verhindert so die totale Vernichtung der Nachkommenschaft Davids. Dieses Kind wird, ähnlich wie später der Herr Jesus, weggenommen und versteckt, um ihn vor den Händen von Mördern zu bewahren. Joscheba bedeutet: „Der HERR ist treu“. Der HERR will Juda nicht vernichten und behält dem Haus Davids eine Leuchte, bis zur Geburt des Messias.
Joas wird heimlich ernährt und aufgezogen. Er befindet sich in einem der Räume des Tempels und ist dadurch mit dem Haus des HERRN verbunden. Er wohnt bei dem HERRN. An diesem verborgenen Ort lebt er sozusagen im Tod. Als er dann tatsächlich König wird, wird er es sozusagen durch den Tod. Zugleich glauben die treuen Gläubigen die ganze Zeit, dass es mit dem Königtum nach den Gedanken Gottes vorbei ist. Auch Christus ist jetzt „verborgen in Gott“ (Kol 3,3) und wartet auf den Augenblick, bis Er sich seinem Volk zeigen kann. Für die Gläubigen allerdings ist dies jetzt keine Verborgenheit, denn sie sehen Ihn in der Herrlichkeit, während die Welt Ihn nicht sieht.
Athalja denkt, dass sie alles kontrollieren kann. Sie hat die Macht. Sie ist eine Darstellung der Macht des Papsttums, der römischen Kirche, die alle tötet, die sich ihr nicht unterwerfen (Off 17,6). Sie hat sich für übermächtig gehalten. Mit dem Kommen Christi wird absolut nicht gerechnet. In dieser Frau sehen wir die Verborgenheit der Gesetzlosigkeit, die sich im Schoß der Christenheit entwickelt.