Behandelter Abschnitt 1Kön 12,16-20
Verse 16–20 | Die Teilung ist eine Tatsache
Und als ganz Israel sah, dass der König nicht auf sie hörte, da gab das Volk dem König Antwort und sprach: Was haben wir für ein Teil an David? Und wir haben kein Erbteil am Sohn Isais! Zu deinen Zelten, Israel! Nun sieh nach deinem Haus, David! Und Israel ging zu seinen Zelten. 17 Die Kinder Israel aber, die in den Städten Judas wohnten, über sie wurde Rehabeam König. 18 Und der König Rehabeam sandte Adoram, der über die Fron war; aber ganz Israel steinigte ihn, und er starb. Da eilte der König Rehabeam, den Wagen zu besteigen, um nach Jerusalem zu fliehen. 19 So fiel Israel vom Haus Davids ab bis auf diesen Tag. 20 Und es geschah, als ganz Israel hörte, dass Jerobeam zurückgekehrt wäre, da sandten sie hin und riefen ihn zu der Gemeinde und machten ihn zum König über ganz Israel. Niemand folgte dem Haus Davids als nur der Stamm Juda.
Die herrscherische Sprache von Rehabeam hat eine verheerende Wirkung. Die harte Antwort gibt den Unzufriedenen die Ausrede, nach der sie suchten, um sich der Autorität Rehabeams zu entziehen. In Vers 16 wird die Teilung laut ausgesprochen und ausgeführt. Es ist das Jahr 931 v. Chr. Ganz Israel wendet sich gegen das Haus David, dem niemand treu bleibt außer der Stamm Juda (Vers 20).
Die Erwähnung des Namens „David“ zeigt, dass der Hass tiefer sitzt als nur gegen die Regierung Salomos. Sie ist Ausdruck der tief verwurzelten Eifersucht des Stammes Ephraim gegenüber Juda, dem Stamm Davids. Ephraim hat sich immer als der Wichtigste empfunden, aber er wurde nicht von Gott an diese Stelle gesetzt. Der Stamm gibt sich damit nicht zufrieden und nutzt nun seine Chance, der bedeutsamste zu werden. Jerobeam wird König über ganz Israel, mit Ausnahme des kleinen Teils, der zum Stamm Juda gehört. Doch Jerobeam übt auch dort sein Königtum aus, denn er ist auch der König der Israeliten, die in Juda wohnen.
Rehabeam scheint blind zu sein für die Situation. Als ob nichts geschehen wäre, schickte er den Steuereinnehmer Adoram nach Israel, um Geld für ihn zu sammeln. Das ist Öl auf das Feuer. Dieser Adoram erinnert wie kein anderer an das schwere Joch Salomos, und das haben sie mit Nachdruck abgeworfen. Adoram wird von ganz Israel gesteinigt. Rehabeam selbst entkommt dem Tod nur knapp, indem er mit dem Mut zur Verzweiflung flieht.